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Landeshauptstadt: „Stary lud“: Das Leben der Slawen Ein Freilichtmuseum soll

im Dorf Dissen entstehen

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Dissen - Ein slawisches Freilichtmuseum soll im Storchendorf Dissen bei Cottbus entstehen. Auf einer Fläche von rund 4000 Quadratmetern werde ein Teil eines frühmittelalterlichen Dorfes original nachgestaltet, teilte die Leiterin des Heimatmuseums, Babette Zenker, mit. Das museale Projekt zwischen Dorfkirche und Heimatmuseum mit dem Namen „Stary lud“ („Altes Volk“) soll die etwa 1000-jährige Geschichte der sorbisch/wendischen Vorfahren wieder erlebbar machen, sagte Zenker. Die Eröffnung des aus EU- und Landesmitteln geförderten Projektes ist für 2012 geplant.

Im ersten Bauabschnitt seien mehrere sogenannte Erdgrubenhäuser der damaligen Siedler und ein Begrüßungszentrum geplant. Das Leben der Slawen im Museumsdorf soll eine Arbeitsgemeinschaft originalgetreu zeigen. Die Mitglieder seien „Bewohner auf Zeit“, die in ihrem Urlaub oder in ihrer Freizeit in die Rolle ihrer Vorfahren schlüpften.

Dabei tragen Frauen, Männer und Kinder die einfachen Lein- und Wollkleider von damals und backen wie im elften Jahrhundert. Die Männer präsentieren historisches Handwerk und führen Schaukämpfe mit Kurzschwertern vor. Außerdem soll vorgeführt werden, wie vor 1000 Jahren musiziert, gesungen und getanzt wurde.

In einem der Erdgrubenhäuser sollen nach Angaben der Museumschefin archäologische Funde vom rund 530 Hektar großen Renaturierungsgebiet der Cottbuser Spreeaue gezeigt werden. In dem elf Kilometer langen Ausgleichsgebiet für die vom Braunkohletagebau beanspruchten Lakomaer Teiche nordwestlich von Cottbus wurden bei den Ausgrabungen bisher mehrere Tausend altertümliche Stücke, alte Herdstellen sowie über 200 verschiedene Werkzeuge und häusliche Gegenstände gefunden. dapd

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