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Sport: Stefan Demuth glänzte im DFB-Pokalspiel Falkensee-Finkenkrug unterlag VfB Stuttgart 0:5

Vedad Ibisevic, Martin Harnik, Tunay Torun, Shinji Okazaki und Cacau sind Stürmer des VfB Stuttgart, die in den nächsten Monaten in der Fußball-Bundesliga noch für manchen Gesprächsstoff sorgen dürften. Stefan Demuth ist Torwart des SV Falkensee-Finkenkrug und wird für die breite Öffentlichkeit nun wieder in der Versenkung der Brandenburgliga verschwinden.

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Vedad Ibisevic, Martin Harnik, Tunay Torun, Shinji Okazaki und Cacau sind Stürmer des VfB Stuttgart, die in den nächsten Monaten in der Fußball-Bundesliga noch für manchen Gesprächsstoff sorgen dürften. Stefan Demuth ist Torwart des SV Falkensee-Finkenkrug und wird für die breite Öffentlichkeit nun wieder in der Versenkung der Brandenburgliga verschwinden.

Am vergangenen Samstag in Babelsberg aber stand Demuth im Rampenlicht. Landespokalsieger Falkensee-Finkenkrug unterlag im ihm vom SV Babelsberg 03 dafür zur Verfügung gestellten Karl-Liebknecht-Stadion den Stuttgartern mit 0:5 (0:2) durch Tore der Nationalspieler Ibisevic (30.), Harnik (43., 54.), Torun (79.) und Okazaki (87.). Der Sieg Goliaths über David aber wäre noch viel höher ausgefallen, hätte nicht Stefan Demuth dies mit zahlreichen Glanzparaden vereitelt. „Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann ein Torwart so viele Großchancen vereitelt hat“, sagte Martin Harnik später anerkennend.

Gegen den 29-jährigen Österreicher rettete Demuth toll mit dem Fuß (7.), gegen Ibisevic gleich mehrfach (32., 41.), später ebenso gegen den eingewechselten Cacau (75.). Und auch sonst war der 1,93-Meter-Schlussmann nicht nur von der Körpergröße her Turm in der Abwehrschlacht des Underdogs. Der Sechstligist, der ansonsten daheim vor 150 Fans kickt, wurde vor diesmal 7250 Zuschauern erwartungsgemäß schnell in die eigene Hälfte gedrängt. Doch ein Falkenseer kämpfte für den anderen – so überstand der SV, der bei gelegentlichen Konterversuchen den VfB nie ernsthaft in Verlegeneit brachte, die erste halbe Stunde ohne Gegentor. Dann aber ermöglichte ausgerechnet Stefan Demuth – nicht verwandt mit dem früheren Babelsberger Trainer Dietmar Demuth – das Stuttgarter 1:0. Nach einem Eckball von links ließ er einen Kopfball Georg Niedermeiers prallen, statt ihn festzuhalten, und Ibisevic traf aus Nahdistanz. „Das Gegentor muss ich mir ankreiden, der Ball war haltbar“, erklärte Demuth später selbst. „Deshalb bin ich heute auch nicht ganz zufrieden. Es ist schon schade, wenn 19 Aktionen gut sind und eine halt nicht.“ Kurz vor der Pause wehrte der Keeper einen fast unhaltbar scheinenden Ibisevic-Kopfball noch mit den rechten Fingerspitzen ab. Doch diesmal staubte Harnack ab, der nach Wiederanpfiff auch per Kopf erhöhte, ehe die eingewechselten Torun nach einem Querpass Cacaus und Okazaki nach Toruns Zuspiel zum Endstand trafen.

Demuth und seine Mannschaft behielten aber bis zum Schlusspfiff den Kopf oben und ließen sich nach dem Abpfiff von den Rängen feiern. „Für uns war das heute das Top-Event, so etwas werden wir nicht noch mal erleben“, meinte Trainer Frank Rohde. „Wir haben heute unsere Pflichtaufgabe ordentlich bewältigt“, erklärte Stuttgarts Coach Bruno Labbadia. „Kompliment an Falkensee. Torwart Demuth hatte heute einen Sahnetag.“

Dessen Gegenüber musste im „Karli“ nur einmal, bei einem Freistoß des Kameruners Mouhammad Francks von rechts (78.), richtig zufassen und schenkte Demuth nach dem Abpfiff sein Trikot. Das eigene wollte der 28-Jährige, der einst acht Jahre für Borussia Dortmunds Jugend und eine Saison für den BVB II im Tor stand, dreimal bei den BVB-Profis auf der Bank saß und nun das dritte Jahr in Falkensee spielt, behalten. „Das ist doch ein schönes Andenken an dieses Riesenerlebnis heute“, so der Falkenseer, der beruflich als Flughafen-Manager auf dem Airport Tegel tätig ist und am 1. Mai beim 2:1 im Landespokalfinale einen Elfmeter des Babelsbergers Dominik Stroh-Engel gehalten hatte. Sein Mannschaftskollege Timur Binerbay holte sich am Samstag währenddessen das Trikot des Bosniers Vedad Ibisevic. Michael Meyer

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