Sport: Stegemann liebäugelt mit Turbine Potsdam

Mit nur einer kleinen Schar seiner Spielerinnen trainierte gestern Potsdams Frauenfußball-Coach Bernd Schröder für die letzte, alles entscheidende Bundesliga- Partie des 1. FFC Turbine am kommenden Sonntag beim 1. FFC Frankfurt. Mit Ariane Hingst, Nadine Angerer, Viola Odebrecht, Conny Pohlers, Petra Wimbersky, Anja Mittag, Navina Omilade und Jennifer Zietz weilten gleich acht „Turbienen“ zum eintägigen Nationalmannschafts-Leistungstest mit Sprints und Ausdauerläufen in Köln. Schröder nennt den Termin der Tests „denkbar ungünstig“, Nationaltrainerin Tina Theune-Meyer erklärt sie für unverzichtbar, „weil ich jetzt entsprechende Werte der Spielerinnen benötige, um die Trainingseinheiten mit ihnen für die Olympischen Spiele planen zu können“. Ab heute hat Schröder wieder alle seine Schäflein beisammen. „Wir müssen uns akribisch vorbereiten“, fordert der Coach, der bisher davon ausgeht, dass im Frankfurter Stadion am Brentanobad nur die beiden US-Girls Nancy und Julie Augustyniak letztmals in die Turbine-Trikots schlüpfen werden. Die Zwillinge aus Peachtree City im US-Bundesstaat Georgia, die im Februar aus dem WUSA-Klub Atlanta Beat an die Havel kamen, werden in der kommenden Woche heimfliegen. „Wir haben hier viel dazugelernt, vor allem Technik“, bilanzierte Julie Augustyniak. Eine spätere Rückkehr nach Potsdam schloss sie aus. „Wenn wir zu Hause keine Ligaspiele haben, werden wir vielleicht nach Schweden oder in ein anderes Land gehen, um auch dort Erfahrungen zu sammeln und Neues kennen zu lernen.“ Vor allem der Verlust Nancy Augustyniaks, die sich zu einer sicheren Bank in Potsdams Abwehr mauserte, trifft Trainer Schröder, zumal sich die erhoffte Verpflichtung von Nationalspielerin Sonja Fuß zerschlagen hat. Die 25-jährige Defensivspielerin verlässt Absteiger Brauweiler Richtung FSV Frankfurt. Und Nationalverteidigerin Kerstin Stegemann (FFC Heike Rheine/114 Länderspiele) liebäugelt mit Turbine nur, wenn Schröders Elf nach dem DFB-Pokal auch den Deutschen Meistertitel gewinnt und somit in der nächsten Saison im UEFA-Cup spielt. „Für diese internationalen Spiele müssten wir die Abwehr aber noch weiter verstärken“, meint Schröder. M.M.