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ATLAS: Stehenlassen!

Der Anlass ist perfekt, der Zeitpunkt wohl auch. Die erste Generation jener ist herangewachsen, die die Wende nur aus Geschichtsbüchern kennt.

Von Peer Straube

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Der Anlass ist perfekt, der Zeitpunkt wohl auch. Die erste Generation jener ist herangewachsen, die die Wende nur aus Geschichtsbüchern kennt. Wenn überhaupt. Zweifellos werden die Medien das 20-jährige Jubiläum des Mauerfalls im Herbst mit einer endlosen Flut von Artikeln, Fernsehberichten und Reportagen würdigen. Es wird Sondersendungen geben, Zeitzeugenbefragungen und und und ... Vieles Wissenswerte wird wohl einfach in der geballten Berichterstattung untergehen. Gerade junge Menschen fühlen sich oft abgeschreckt, wenn es allzu staatstragend wird. Umso wichtiger sind die 15 Gedenktafeln, die im Wende-Jubiläumsjahr an die friedliche Revolution in Potsdam erinnern sollen. Gestern und heute gegenübergestellt, dazu ein interaktives „Guckloch“, die Geschichten stammen von den damaligen Bürgerrechtlern. Das ist lebendige Geschichte, buchstäblich zum Anfassen – und dürfte viele neugierig machen. Denn der regionale und lokale Bezug ist es, der vor allem Interesse weckt. Die Potsdamer Wende-Geschichte, erzählt direkt den Orten des Geschehens – die Ausstellung kommt zu den Menschen und nicht umgekehrt. Besser geht’s nicht? Doch. Die Gedenktafeln werden nur ein Jahr zu sehen sein. Man sollte sie dort stehen lassen.

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