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Damals als Trainer. Ralf Kutzner gehört zu den Gründungsmitgliedern des 1. VfL Potsdam Er war Spieler, Trainer und steht dem Verein inzwischen als Sportlicher Leiter vor.

© Archiv/Möldner

Sport: Steil nach oben

Der 1. VfL Potsdam schaut auf 20 Jahre Vereinsgeschichte zurück

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Wenn die Handballer des 1. VfL Potsdam am Freitag die Füchse Berlin in der Metropolis-Halle empfangen (siehe Kasten), soll es allein um den sportlichen Spaß gehen. Keine Auszeichnungen und großen Festreden – obwohl die zum 20. Jubiläum des Vereins durchaus passen würden. Eine rasante Entwicklung hat der Verein seit der Gründung 1990 durchgemacht, und darauf ist jedes der Mitglieder stolz.

„Wir haben uns damals schwergetan mit der Gründung“, erinnert sich Ralf Kutzner. Spieler war er in all den Jahren, schließlich Trainer und agiert inzwischen als Sportlicher Leiter und Vizepräsident des Vereins. 17 Mannschaften hat er zu betreuen, und so darf sein Blick nicht nur auf das Aushängeschild des VfL, der in der 2. Bundesliga spielenden ersten Mannschaft, gerichtet sein. „Wir haben letztlich die sieben notwendigen Gründungsmitglieder zusammenbekommen und uns ins Abenteuer gestürzt.“

Einen besonderen Einschnitt gab es im Jahr 2002, als sich die Damen des Vereins aus dem Verein ausgliederten. „Ein notwendiger Schritt“, wie Kutzner einschätzt. Als HSC Potsdam spielen die Nachfolgerinnen der damaligen VfL-Frauen inzwischen in der Oberliga. Von den 17 männlichen VfL-Mannschaften nehmen indes 15 am Punktspielbetrieb teil und räumen dabei von den Minis bis zum Erwachsenenbereich zahlreiche Titel ab.

„Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang natürlich auch die Zusammenarbeit mit der Potsdamer Sportschule“, sagt Kutzner. „Von der siebten bis zur 13. Klasse werden dort inzwischen Handballtalente vor allem aus der Region unterrichtet, und auf die bauen wir.“ Auch aus finanziellen Gründen. Klagen sind zwar kaum zu hören, aber in der 2. Bundesliga ist der VfL Potsdam mit dem ihm zur Verfügung stehenden Geld eher im unteren Bereich angesiedelt. „Teure Spieler können wir uns nicht kaufen, und das wollen wir auch nicht“, so der Sportliche Leiter. „Wir bauen lieber auf den eigenen Nachwuchs und sind damit bis jetzt ganz gut gefahren.“

Zu den größten Erfolgen des Vereins zählen ohne Frage die Aufstiege in die 2. Bundesliga. Der erste gelang 2006 unter dem heutigen Co-Trainer der Füchse, Alexander Haase, und im vergangenen Jahr unter Trainer Peter Melzer. Und das mit einer makellosen Bilanz: In 30 Regionalligaspielen wurde kein einziger Punkt abgegeben, so dass am Ende 60:0 Zähler zu Buche standen. „Das ist eine absolute Rarität im deutschen Lizenzhandball“, bemerkt Kutzner.

Allerdings kann sich auch die Leistung der anderen VfL-Teams sehen lassen. Die zweite Mannschaft hat inzwischen den Sprung in die Ostsee/Spree-Liga geschafft, die A-Jugend des Vereins steht als NOHV-Meister im Viertelfinale und kann sich mit einem Sieg gegen Minden ins Final-Four der vier besten deutschen Teams spielen, und schließlich wurde die D-Jugend Landesmeister.

Die erste Mannschaft beendet die noch laufende Zweitligasaison im Mittelfeld und hat sich für die kommende Spielzeit vor allem den Klassenerhalt vorgenommen. Eine machbare Aufgabe. Unter Führung Peter Melzers entwickelte sich der VfL zum Saisonbeginn nahezu zum Favoritenschreck und lag lange Zeit auf vorderen Plätzen. Und so scheint auch die Zugehörigkeit zur ab dem kommenden Jahr eingleisigen 2. Liga möglich. H. M.

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