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Sport: Stein des Anstoßes: Die Anstoßzeit

Turbine Potsdam empfängt am Sonntag um 11 Uhr den FFC Frankfurt und hadert mit dem frühen Anpfiff

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Turbine Potsdam empfängt am Sonntag um 11 Uhr den FFC Frankfurt und hadert mit dem frühen Anpfiff Von Michael Meyer Vor zwei Wochen tranken sie am Rande der UEFA-Cup-Runde in Potsdam noch im VIP-Raum des Babelsberger Karl- Liebknecht-Stadions gemeinsam ein Gläschen Rotwein und fachsimpelten in scheinbar trauter Einigkeit. Nun herrscht wieder Uneinigkeit zwischen Bernd Schröder und Siegfried Dietrich, den Frauenfußball-Machern beim aktuellen Deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam und dessen Vorgänger 1. FFC Frankfurt. Stein des Anstoßes ist die Anstoßzeit des Bundeslia-Nachholespiels Turbine – Frankfurt am kommenden Sonntag. Vom Deutschen Fußball-Bund ursprünglich für 14 Uhr angesetzt, war der Anpfiff wegen einer gegen bestimmte Fußballspiele im Karl-Liebknecht-Stadion opponierenden Bürgerinitiative auf 15 Uhr verlegt worden. Am Rande des UEFA-Cup-Turniers hatte Schröder sowohl mit Dietrich als auch mit Frankfurts 1. Vorsitzenden Monika Staab, die beide in Potsdam weilten, darüber gesprochen. „Beide sagten zu, unsere Bitte prüfen zu wollen, daher ging ich davon aus, dass alles okay ist“, erregt sich nun Turbine-Trainer Schröder. „Nun aber bestehen sie darauf, dass wir um 11 Uhr spielen. Dann hätten sie damals gleich nein sagen sollen.“ Siegfried Dietrich, der auch Sprecher der Frauenfußball-Bundesliga ist, begründet die Frankfurter Entscheidung so: „Die Frauen-Bundesliga spielt um 11 oder um 14 Uhr, das sind feste Termine. Uns ist 15 oder 11 Uhr angeboten worden, und da wir eine weite An- und Abreise mit dem Bus haben, haben wir uns für den späten Vormittag entschieden.“ Während er denkt, „dass das nichts damit zu tun hat, dass man unkooperativ ist“, sieht Schröder das Hin und Her genau in diesem Licht. „Wir haben um elf Uhr wesentlich weniger Zuschauer als am Sonntagnachmittag. Alle anderen Mannschaften zeigen sich Anliegen wie dem jetzigen aufgeschlossen gegenüber. Beim Ligasprecher aber, dessen Interesse es sein muss, die Liga am besten zu präsentieren, stimmen Wort und Tat nicht überein. Unter solchen Umständen ist eine Zusammenarbeit nicht möglich und Frankfurt für mich gestorben.“ Dietrich meint, „dass diese Anpfiff-Diskussion das Spiel am Sonntag nicht überschatten sollte“. Dann solle vor allem attraktiver Fußball geboten werden, denn immerhin träfen zwei der drei derzeit besten deutschen Frauenmannschaften auf- einander, „von der jede das Spiel gewinnen kann. Die Tagesform wird entscheiden“, glaubt der Frankfurter, der davon ausgeht, „dass wir besonders konzentriert zu Werke gehen und versuchen werden, aus unserer Sicht die Welt des Frauenfußballs wieder zurecht zu rücken.“ Potsdams Coach weiß natürlich ebenfalls um die Schwere der Sonntag-Partie. Gestern bat er einen Teil seiner Equipe zu einer besonderen Trainingseinheit: In Fürstenwalde beteiligte sich Turbine auf einem Spree-Nebenarm am Edis-Drachenboot-Cup. Als Zweite ihres Halbfinals und B-Endlauf-Sieger wurde Potsdam Vierter unter zwölf Teams und zugleich bester teilnehmender Sportverein – noch vor dem SV Babelsberg 03 (7.) und den Bundesliga-Handballerinnen des Frankfurter HC (11.). Das besänftigte Bernd Schröder wieder ein wenig.

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