Landeshauptstadt: Steine sollen bleiben
Zimmerstraße: Hüneke fordert weiter Baustopp
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Brandenburger Vorstadt - Im neuen Pflasterstreit in der Brandenburger Vorstadt hat die Grünen-Fraktionschefin im Stadtparlament, Saskia Hüneke, ihre Forderung nach einem Baustopp erneuert. Die Zimmerstraße zwischen Zeppelinstraße und St.-Josefs-Krankenhaus dürfe nicht wie von der Stadtverwaltung geplant asphaltiert, sondern müsse gepflastert werden, sagte Hüneke am gestrigen Sonntag. Bereits vergangenen Freitag hatte die Grüne gemeinsam mit dem SPD-Stadtverordneten Till Meyer an die Verwaltung appelliert, die Bauarbeiten in der Zimmerstraße zu stoppen.
Die von den Asphalt-Kritikern erwünschte Reaktion blieb allerdings aus: Der kommissarische Fachbereichsleiter Grün und Verkehrsflächen, Norbert Praetzel, hatte mitgeteilt, der Asphalt sei nötig, um Rettungsfahrzeugen die Zufahrt zum Krankenhaus zu erleichtern. Mit dem alten Großsteinpflaster könne dies nicht erreicht werden – auch wenn man die Steine „engfugig“ verlege.
Hüneke behauptet das Gegenteil: In der Zimmerstraße habe „erstklassig bearbeitetes“ Pflastermaterial gelegen. Es habe keine Wölbung und sei an den Seiten gerade, sodass Fugenbreiten von „wenigen Millimetern“ möglich seien. Vor Ort hätte man vor Beginn der Bauarbeiten sehen können, dass sich die Problematik der beschwerlichen Fahrt für die Rettungswagen auch anders hätte lösen lassen. Hüneke beschreibt eine Vertiefung, die sich durch vielfaches Befahren vor der Zufahrt zum St.-Josefs-Krankenhause gebildet hatte. Diese hätte, so Hüneke, auch mit den alten Pflastersteinen ausgeglichen und per Anhebung des Fußweges zur haltbaren Zufahrt werden können.
Dass die Bauverwaltung, geleitet von Hünekes Parteifreund Matthias Klipp, ohne Votum des Bauauschusses „in einem hochsensiblen Stadtgebiet brachial vorgegangen“ sei, kritisierte Hüneke scharf. Es sei der Verwaltung bei der Abwägung nicht wie behauptet um den „Schutz von Leib und Leben“ gegangen, der über den Belangen des Denkmalschutzes stehe, sondern um den „Pauschalgedanken zwischen Zeppelinstraße und Krankenhauseinfahrt Asphalt zu haben“. Das sei anhand der sehr guten Qualität des alten Pflasters belegbar.
Hüneke fordert nun, dass der bereits aufgerissene Straßenabschnitt wieder gepflastert wird. Sollte dies zu teuer sein, müsse die Stadt Auszubildende einsetzen. Dies habe sie bisher für den östlichen Abschnitt der Zimmerstraße Richtung Luisenplatz geplant. Nun müsse der Azubi-Einsatz vorgezogen werden. SCH
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