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Landeshauptstadt: Steiniger Weg

Garnisonkirchenprojekt schreitet weiter voran

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Der Wiederaufbau der Garnisonkirche soll Stadtgeschichte schreiben – und schreibt schon jetzt Geschichten. So erfüllten Horst und Barbara List aus Kassel beim gestrigen Neujahrsempfang des Fördervereins für den Wiederaufbau der Garnisonkirche ein Vermächtnis des im Dezember verstorbenen Vaters von Barbara List: Statt Blumen für das Grab sammelten sie Spenden – und übergaben 2000 Euro für den Wiederaufbau der einst stadtbildprägenden Barockkirche an den Vereinsvorsitzenden Johann-Peter Bauer. Für das Geld wird ein Bauteil des Nachbaus den Namen von Horst Prehm tragen – er wurde 1933 in der Garnisonkirche getauft.

Bauer sieht das Wiederaufbauprojekt – bis zum Jahr 2017 soll zumindest der Turm der 1735 eingeweihten Kirche wiederentstehen – in diesem Jahr vor zwei Herausforderungen: Das Kuratorium der im Dezember des vergangenen Jahres anerkannten Stiftung Garnisonkirche soll möglichst bald die Arbeit aufnehmen und der Spendenmarathon für das 25-Millionen-Kirchturm-Projekt müsse Fahrt aufnehmen.

Noch aber stehen die Namen für das elfköpfige Kuratorium nicht fest. Bekannt ist nur, dass der Superintendent des Kirchenkreises Potsdam, Joachim Zehner, und der Chef des Militärhistorischen Forschungsamtes Potsdam, Hans Ehlert, dem Gremium angehören werden. Nach PNN-Informationen soll auch Landesbischof Wolfgang Huber, der in diesem Jahr in den Ruhestand geht, bereit sein, im Kuratorium mitzuarbeiten.

Bei den Spenden, so Bauer, „muss es dieses Jahr einen Ruck geben“. Doch die gegenwärtige Finanz- und Wirtschaftskrise könne auch dazu führen, dass die eine oder andere Spende erst einmal nicht kommt. Immerhin bemüht sich der Förderverein nach PNN-Informationen um einen erste Millionenbetrag: Die von Versandhauskönig Werner Otto zugesagten 1,5 Millionen Euro für die Orgel der Garnisonkirche sollen auf Wunsch des Vereins zunächst in das Stiftungsvermögen einfließen, damit die Stiftung schneller arbeitsfähig werden kann – natürlich mit der Zusage, dass das Geld später dem von Otto bestimmten Zweck zugeführt wird.

Ein neuer Spendenkatalog soll zudem die Spendenfreudigkeit erhöhen. Im Mittelpunkt: Der Verkauf von Bauteilen des Turms. Bislang wurden 735 Steine für jeweils 100 Euro verkauft. Doch der Weg bis zum Wiederaufbau der 1968 gesprengten Kriegsruine ist steinig. Bauer: „Wir brauchen Millionen.“ M. Erbach

M. Erbach

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