Sport: Stelldichein der Elite am Maschsee
Potsdams junge Triathleten-Garde will beim Ligafinale trotz starker Konkurrenz aufs Podest
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Die Potsdamer stehen auf der Rechnung. Wenn heute beim Bundesliga-Finale der Triahtleten in Hannover die Medaillen vergeben werden, stehen die Zeichen beim gastgebenden Indulor-96-Team auf Angriff. Der aktuelle Tabellenführer bei den Männern aus Buschhütten und der Verfolger aus Witten werden sich einen heißen Kampf um den Titel liefern. Im Kampf um Platz drei wollen die 96er indes mitmischen – und spüren den Atmen der Konkurrenz: „Mit dem Team Saar, dem TuS Griesheim, Potsdam und Darmstadt haben gleich vier Verfolger noch ähnliche Ambitionen“, heißt es auf der Homepage der Niedersachen.
Potsdams Chefcoach Ron Schmidt freut sich über die Einschätzung der Gegnerschaft. Nach dem Vize-Meistertitel vor zwei Jahren und dem dritten Platz im Vorjahr hat sich der Triathlon Potsdam e.V. als Kandidat für einen Podestplatz etabliert. Allerdings wäre es in diesem Jahr eine weitaus größere Überraschung als der Coup vor zwei Jahren. Denn die Männerschaft hat sich nach zahlreichen Abgängen nicht nur neu formiert, sondern vor allem verjüngt. Hinter Franz Löschke als Zugpferd formierten sich Nachwuchstalente Lasse Lührs, Jonathan Kleemund, Stefan Konrad sowie Mathias Dietze. Bei den Frauen habe das Trainerteam zu Saisonbeginn sogar lange überlegt, mit einer Bundesligamannschaft zu starten. Doch sieht Trainer Schmidt für die 16 und 17 Jahre alten Talente wie Laura Lindemann, Christin Rangwig und Sophie Pilz die Bundesliga-Ausbildung als beste Schule.
Am Maschsee in Hannover haben die jungen Potsdamer Athleten die beste Gelegenheit für eine Lehrstunde – im positiven Sinn. Denn das Liga-Finale ist zugleich das Rennen um die Deutsche Meisterschaft über die Sprintdistanz der nationalen Elite und der U-23-Junioren. Der Deutsche Triathlon jubelt schon jetzt voller Vorfreude über das „Schaulaufen der deutschen Kurzdistanz-Elite“, bei dem auch die Potsdamer Christian „Paule“Prochnow, Gregor Buchholz und Stefan Zachäus um den Einzeltitel kämpfen, während sie in der Liga für Witten bzw. Buschhütten starten.
In der Einzel-Wertung ruhen die Potsdamer Vereinshoffnungen natürlich auf Franz Löschke. Der frisch gebackene Team-Weltmeister geht über die Sprintdistanz als Titelverteidiger ins Rennen. Für die Teamwertung komplettieren das Potsdamer Quintett der vorjährige Deutschland-Cupsiger Christian Otto, Stefan Konrad, Maximilian Dietz und erstmals Lasse Lührs, der sein Bundesliga-Debüt gibt. Auch wenn die Vergangenheit gerade am Maschsee gezeigt hat, dass vieles möglich ist – Schmidt: „In Hannover haben wir unsere besten Rennen gemacht.“ - hält der Trainer den fünften Platz in der Abschlusstabelle für realsistisch.
Dem Frauenteam mit Rangwig, Pilz, Lindemann und der 20-jährigen Suse Werner gibt Schmidt indes eine ambitionierte Vorgabe mit auf den Weg: „Ich erwarte sie weit vorne, Tagesziel ist ein Podestplatz.“
Die Verjüngungskur der Triathleten am Bundestützpunkt am Luftschiffhafen wird sich auch in der kommenden Saison fortsetzen. „Aus dem Juniorenbereich werden weitere Nachwuchsathleten ins Bundesligateam aufrücken“, sagt Schmidt.
Dabei sei nicht auszuschließen, dass Löschke als aktuell erfolgreichster Potsdamer Triathlet das Team verlässt. „Natürlich hat er finanziell bessere Angebote und es ist wichtig für ihn, mit Blick auf die nächsten olympischen Spiele ein starkes Trainings- und Wettkampfumfeld zu haben“, sagt Schmidt. Das sei der Lauf der Zeit. Peter Könnicke
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