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Landeshauptstadt: Sternenkuppel am Kranarm

Umzug des Planetariums im Herbst / Zusammenarbeit von Urania und ZZF

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Innenstadt - Am Nordostrand des Bassinplatzes werden im Sommer nicht nur Sternenfreunde ein attraktives Schauspiel erleben. Dort wird die Kuppel für das neue Urania-Planetarium vormontiert und anschließend mit einem Riesenkran über das Vorderhaus hinweg auf das Dach des Hofgebäudes in der Gutenbergstraße 71/72 gehoben. Dies teilte am Dienstagabend Geschäftsführerin Karin Flegel auf der Jahresversammlung des Potsdamer Urania-Vereins „Wilhelm Foerster“ mit.

Unter dem Dach des Hofgebäudes sollen die Bauarbeiten im Juni beginnen. Für das Planetarium wurden aus dem Bund- Länder-Programm „Soziale Stadt“ Fördermittel in Höhe von 308 000 Euro bereitgestellt. Den 20 Prozent betragenden Eigenanteil teilen sich das Jugendamt der Stadt, der Sanierungsträger Stadtkontor, der Evangelisch-Kirchliche Hilfsverein als Hauseigentümer und die Urania als Betreiber. Die 35 Jahre alte Kuppel auf dem bisherigen Planetarium im Neuen Garten hat ausgedient. Sie war seinerzeit von Handwerkern der DEFA angefertigt worden. Auch diesmal übernimmt das nunmehrige Studio Babelsberg diese Arbeit, denn Kuppelbauer sind selten geworden, wie Planetariumsleiter Rolf König weiß. Auf dem Filmgelände fand sich sogar noch ein Handwerker, der schon vor dreieinhalb Jahrzehnten dabei war und nun seine Erfahrungen in die Neukonstruktion einbringen kann. Im Herbst sollen der Projektor und die anderen astronomischen Geräte in den Neubau umziehen. Dann wird das Planetarium eine einmonatige Veranstaltungspause einlegen müssen.

Als Astrophysiker wünschte sich der Vereinsvorsitzende Prof. Dr. Hans Oleak natürlich auch einen neuen Projektor, doch würde ein modernes Präzisionsgerät noch einmal etwa 400 000 Euro kosten. Deshalb muss das ZKP 2 (Zeiss Kleinplanetarium) vorerst weiter Dienst tun. Mehrfach modernisiert, hat es seit 1981 in mehr als 20 000 Veranstaltungen seine Leistungsfähigkeit bewiesen.

Oleak und die inzwischen 630 Mitglieder haben ein erfolgreiches Vereinsjahr hinter sich. 2004 war die Urania finanziell ins Minus gerutscht, schreibt aber inzwischen wieder schwarze Zahlen. Veranstaltungen sowie Exkursionen, von denen eine zur Beobachtung der totalen Sonnenfinsternis in die ägyptische Wüste führte, zogen 14 000 Teilnehmer an. Neu ist die Zusammenarbeit mit dem Potsdamer Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF), mit dem beispielsweise im November ein Kolloquium zur Stadtentwicklung organisiert wird.

Der Verein unterwarf sich einem aufwändigen Zertifizierungsverfahren, um als Weiterbildungsträger anerkannt zu werden. Die von ihm betriebene Urania Schulhaus GmbH wandte sich verstärkt Kursen für Einwanderer und Langzeitarbeitslose zu, um deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Der „Qualitätssprung“ sei auch darauf zurückzuführen, so Prof. Oleak, dass der Verein seit einem Jahr im neuen Domizil Gutenbergstraße über wesentliche bessere Bedingungen verfügt, so über einen angemessenen Vortragssaal. Durch Integration des Planetariums an diesem zentrumsnahen Standort sei auf einen weiteren Besucherzuwachs zu hoffen. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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