Landeshauptstadt: Sternwerkstatt in Gefahr
Eltern bangen um knapp 40 Hortplätze
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Am Stern - Im Wohngebiet Am Stern könnte es für Eltern bald eine Möglichkeit weniger geben, ihre Grundschulkinder nachmittags betreuen zu lassen. In Gefahr sind knapp 40 ab September geplante Plätze für Alternative Kinderbetreuung (AKI) in der sogenannten Sternwerkstatt. Vor Ort in der Jagdhausstraße hat darüber gestern Andreas von Essen von der Stiftung SPI informiert, die über den Lindenpark auch die Sternwerkstatt betreibt: „Wir mussten jetzt die Reißleine ziehen.“
Demnach bekommt der Flachbau ab Beginn des kommenden Schuljahres nicht die für ein AKI-Projekt erforderliche Betriebserlaubnis vom Landesjugendamt. „Es gibt Mängel, etwa beim Brandschutz“, sagte von Essen. Dazu fehlten etwa die Bauunterlagen für das Haus, das der Lindenpark noch unter seiner Ex-Chefin Monika Keilholz übernommen hatte. Die fehlenden Akten würde die Sanierung erschweren, so von Essen. Allerdings stehe nach ersten groben Schätzungen bereits fest, dass die nötigen Arbeiten mindestens 150 000 Euro kosten würden – die die Verwaltung derzeit nicht aufbringen könne, so der Lindenpark-Chef.
Die „schwierige Situation“ in der Sternwerkstatt bestätigte gestern auch Jugendamtsleiter Norbert Schweers. Eine Lösung konnte er aber nicht präsentieren. Er hoffe aber, so Schweers, dass in Verhandlungen mit der SPI-Stiftung eine Lösung gefunden werde, die Sternwerkstatt zumindest als Kinder- und Jugendtreff offen zu halten – eine Option, zu der sich von Essen gestern nicht äußern wollte. Hintergrund der Hoffnung von Schweers: Bei einem normalen Treff sind die Auflagen für eine Betriebserlaubnis nicht so hoch wie für ein AKI-Angebot. „Möglicherweise wäre diese Lösung sogar für manche Eltern zufriedenstellend“, so Schweers.
Ob diese Einschätzung stimmt, ist unklar. In der Sternwerkstatt waren gestern auch Mütter, die um Hortplätze für ihre Kinder bangen. „Ich habe alle möglichen Einrichtungen in der Nähe abgefahren und nach einem Platz gefragt, aber überall sind die Listen voll“, sagte Mutter Bianca Wörling. Potsdams SPD-Chef Mike Schubert, der den Termin in seinem Landtagswahlkreis angeregt hatte, sicherte Hilfe zu: „Vielleicht wäre das Leibniz-Gymnasium ein provisorischer Ersatz.“ HK
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