Landeshauptstadt: Steuben an der Seite Washingtons
Ausstellung über deutsch-amerikanische Beziehungen eröffnet
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Ausstellung über deutsch-amerikanische Beziehungen eröffnet Innenstadt. Der friderizianische Offizier Friedrich Wilhelm von Steuben, dessen Denkmal in der Schlossstraße steht, hatte als Generalstabschef Georg Washingtons wesentlichen Anteil am Sieg der amerikanischen Unabhängigkeitsarmee (1776 - 1781) und damit am Entstehen der USA. Der 1786 von Friedrich dem Großen unterzeichnete Freundschafts- und Handelsvertrag mit dem jungen Staat basierte auf der Gleichrangigkeit beider Partner und erlangte damit Modellcharakter. Auch diese beiden „Potsdamer Facetten“ stellt die Ausstellung „Wege zur Freundschaft“ dar, die 500 Jahre deutsch-amerikanische Beziehungen am exemplarischen Entwicklungen und Details beleuchtet. Die vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Potsdam (MGFA) erarbeitete Exposition wurde am Sonnabend durch Markus Wilhelmy, Vorsitzender des Vereins „300 Jahre Preußen“ im Hauptbahnhof eröffnet und kann bis 11. Dezember jeweils dienstags bis sonntags von 13 - 18 Uhr besichtigt werden. Bei der Eröffnung verwies Innenminister Jörg Schönbohm darauf, dass es von der Besiedlung des nordamerikanischen Territoriums an, nicht zuletzt durch die Einwanderer, stets intensive Beziehungen zu Preußen und Deutschland gegeben habe. Heute können 57 Millionen USA-Bewohner auf deutsche Vorfahren verweisen. US-Botschaftsrat Richard J. Schmierer nannte die Ausstellung ein wichtiges Signal in einer Zeit, wo über einige Fragen der deutsch-amerikanischen Partnerschaft neu diskutiert werde. MGFA-Amtschef Kapitän zur See Jörg Duppler und Ausstellungsautor Major Peter Popp erläuterten den Besuchern den langen Weg dieser Beziehungen, die 1507 mit der Namensgebung „Amerika“ auf einer Karte des deutschen Geografen Martin Waldseemüller und 1683 mit der ersten deutschen Siedlung „Germantown“ bei Philadelphia begannen. Vorzüge der Ausstellung sind nicht nur die prägnanten Texte und das reiche Bildmaterial, zu dem die Washingtoner Kongressbibliothek (Library of Congress) wesentlich beigetragen hat. Sie beschränkt sich keineswegs auf den militärischen Bereich, sondern schließt auch den zivilen ein. Die Beispiele reichen bis zu Ottmar Mergenthaler, der die Setzmaschine „Linotype“ erfand, und Levi Strauss, den Vater der Jeans. Die Wanderausstellung wurde 1995 erstmals gezeigt, sie ist aber um die jüngsten Entwicklungen ergänzt worden. Einer ihrer letzten Stationen war die Militärakademie West Point – mit deren Gründung 1802 eine Anregung Steubens umgesetzt wurde. E.HOH
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