Landeshauptstadt: Steuerhund
ATLAS Von Detlef Gottschling Kavaliersdelikt Hundesteuer? Weit gefehlt!
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ATLAS Von Detlef Gottschling Kavaliersdelikt Hundesteuer? Weit gefehlt! Die Abgabenzahlung für die lieben Vierbeiner hatte lange Zeit den Anstrich des Nicht-so-Wichtigen. Doch die Kommunen wie Potsdam sehen das anders. Reden wir hier von einer halben Million Euro jährlich beim jetzigen angemeldeten Bestand. Weil die Stadtväter dem Frieden in der Vergangenheit nicht so recht getraut hatten, gab es eine große Zählung in Potsdam, bei der die Helfer von Haustür zu Haustür und von Grundstück zu Grundstück gingen und die Leute ausfragten. Im Jahr 2000 war die Bestandsaufnahme beendet, rund 1000 Hunde mehr gibt es seitdem in der Stadt. Von Dunkelziffern will man nichts wissen – man geht davon aus, dass alle Hunde erfasst sind. In Werder kursierten früher solche Witze wie: Die Stadtverwaltung wird die Stufen und die Beleuchtung hinauf zur Friedrichshöhe in Ordnung bringen lassen – wenn alle ihr Hundesteuer bezahlt haben. Und was würde Potsdam damit anfangen. Den Kampf gegen die „Tretminen“ fortsetzen, weitere Hundetoiletten aufstellen? Das Geld fließt in den großen Topf, in dem gerade jetzt viele Löcher zu stopfen sind. Und wer keine Lust hat, dort mit einzuzahlen, ohne Steuerstraftäter zu werden, der hat nicht viele Chancen. Hund abschaffen, weit weit draußen wohnen oder einen Lastkahn kaufen. Steuerbefreit sind Hunde an Bord vom im Schiffsregister eingetragenen Binnenschiffen. Na also.
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