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Landeshauptstadt: Stibadium vor der Fertigstellung Bauarbeiten bis zum Frühsommer beendet

Die Bau- und Restaurierungsarbeiten am Stibadium im Paradiesgärtl an der Maulbeerallee sollen bereits im Frühsommer dieses Jahres beendet werden. Dies teilten gestern seitens der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Baudirektor Alfons Schmidt und Chefrestaurator Hans- Christian Klenner mit.

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Die Bau- und Restaurierungsarbeiten am Stibadium im Paradiesgärtl an der Maulbeerallee sollen bereits im Frühsommer dieses Jahres beendet werden. Dies teilten gestern seitens der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Baudirektor Alfons Schmidt und Chefrestaurator Hans- Christian Klenner mit. Schmidt dankte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die dafür eine Spende der Hasso-Plattner-Förderstiftung in Höhe von 265 000 Euro übermittelt hatte. Zusammen mit Mitteln der Stiftung kann so die etwa 800 000 Euro teure Restaurierung finanziert werden.

An dem Parkpavilllon wurden inzwischen die Mauerrisse, die Schäden am Putz und am hölzernen Dach beseitigt. Als wichtigste Aufgabe bleibt die Restaurierung der Ausmalung der Wände und der Holzdecke im Inneren. Wie der verantwortliche Restaurator Andreas Liebe erläuterte, ist keine hundertprozentige Wiederherstellung der von den Hofmalern Lompeck und Ossowski im pompejanischem Stil gemalten Wandbilder vorgesehen. Wieder erlebbar gemacht würden jedoch Struktur und Farbigkeit der originalen Ausmalung. Liebe zeigte sich zuversichtlich, dass auch diese komplizierten Arbeiten termingemäß abgeschlossen werden können. Aufgearbeitet werden muss noch das Fußbodenmosaik, außerdem sind die Reparatur der aus Terrakotta bestehenden Säulen und ihrer Zinkgusskapitelle, die Restaurierung der Türen, eine Neuvergoldung des Wandgitters sowie die Nachfertigung einer Halbrundbank erforderlich.

Der für Sanssouci zuständige Bereichsarchitekt der Schlösserstiftung, Volker Thiele, wies auf den hohen Denkmalwert des Stibadiums hin. Im alten Rom verstand man darunter eine halbrunde Steinbank, auf der im Liegen gegessen und getrunken wurde. Im Paradiesgarten wurde diese Anordnung zu einem Atrium (dem Innenhof altrömischer Villen) erweitert. Ihm war ein Wasserbecken (Impluvium) zum Auffangen des Regenwassers.zugeordnet. Die umgebenden Wohnräume wurden durch Pergolen simuliert, die ebenfalls wiederhergestellt werden sollen.

Wesentlichen Anteil an der Sanierung des Parkbauwerks hat der Freundeskreis des Botanischen Gartens, von dem das Paradiesgärtl genutzt wird. Er sammelt dafür seit 2006 Spenden. Wie der Vorsitzende Thilo Heinken erklärte, möchte der Verein das Stibadium als Betreiber übernehmen. Es könne für stimmungsvolle kleine Veranstaltungen wie Konzerte und Lesungen genutzt werden.

Das als Ruheplatz genutzte Stibadium (Atrium) war 1844/45 nach Ideen des Königs Friedrich Wilhelm IV., der dazu Beschreibungen des Römers Plinius d. J. zu Rate zog, und Zeichnungen von Ludwig Persius errichtet worden. Es besteht aus einem zentralen Raum mit einem von Säulen umstandenen Wasserbecken In der Beckenmitte befand sich auf einem Sockel die Skulptur eines Adlers, der ein Reh schlägt. Das von Leopold Bürde 1846 geschaffene Kunstwerk wird ebenfalls wieder hergestellt. An der Westseite schließt sich eine überdachter Konche (Nische) an. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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