
© M. Thomas
Landeshauptstadt: Stiftung Potsdam-Museum?
Stadtverordneten votierten für Prüfauftrag
Stand:
Das Potsdam-Museum könnte bald eine eigenständige Stiftung sein. Entsprechende Pläne, das bislang aus der Verwaltung heraus geführte Haus in eine Stiftung des öffentlichen Rechts umzuwandeln, werden nun von der Verwaltung geprüft. Die Potsdamer Stadtverordneten haben sich am Mittwochabend für dafür ausgesprochen. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) begrüßte gestern den Vorschlag und die Entscheidung unter andrem mit den Worten: „Als Stiftung wäre das Museum unabhängig von der Stadtverwaltung und hätte damit eine größere Flexibilität“. Zudem gebe es mehr Möglichkeiten Drittmittel einzuwerben.
Dass sich die Flexibilität auf Kosten der Mitarbeiter und deren Arbeitsverträge auswirken könnte, schränkte Saskia Hüneke von den Bündnisgrünen ein. Sie ist selbst Angestellte einer öffentlichen Stiftung, der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Die Stiftungen seien an den öffentlichen Tarif gebunden, auch den städtischen Zuschuss müsste Potsdam ihrer Ansicht nach weiter tragen. Es gehe nicht um eine Einsparung für die Stadt, sondern um Entwicklungsperspektiven für das Museum.
Museumsleiterin Jutta Götzmann, die seit Oktober 2008 das städtische Museum leitet, hatte bereits bei ihrem Antritt über neue Projekte gesprochen. Dazu gehörten auch Forschungsarbeit und Publikationen des Museums. Um das Museum entwickeln zu können, könnte es nun zur Stiftung Potsdam-Museum werden.
Bislang hängt das Museum am Tropf der Stadt, auch inhaltlich kann die Verwaltung mitreden. Dass soll sich ändern. Hüneke erklärte zudem, eine Stiftung würde sichern, dass die „kostbaren Kulturgüter weiter in öffentlicher Hand sind“. Offenbar befürchtet sie einen Ausverkauf der Kunst bei schlechter Haushaltslage der Stadt beziehungsweise die Aufgabe von ganzen Sammlungen. Sollte das Museum Stiftung sein, könnte es auch leichter Kooperationen mit anderen Stiftungen eingehen, zumal aus Sicht Hünekes andere Einrichtungen in die Stiftung eingegliedert werden könnten. Jakobs fügte an, ihm seien keine „ablehnenden Haltungen aus dem Museum bekannt“. Das Museum, dessen neues Haupthaus, das Alte Rathaus, derzeit saniert wird, hat etwa 200 000 Exponate. Sie lagern in den unterschiedlichen Depots der Stadt. Allein die Graphiksammlung habe 10 000 Blatt. jab
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: