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Präsentation der Nobelkarossen: Edle Schlitten wie dieser Rolls Royce erfreuten sich bei der Automobil-Messe in der Metropolis-Halle besonderer Aufmerksamkeit. 8000 Besucher zählte die zweitägige Schau.

© Manfred Thomas

Von Günter Schenke: Stimming kritisiert Tempo-30-Pläne

8000 Besucher bei der P-Mobile-Messe / E-Bikes im Kommen

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Babelsberg - Der Präsident der Industrie- und Handelskammer Potsdam, Victor Stimming, kritisiert die Pläne Potsdams zur Einführung von Tempo 30 auf fünf wichtigen Straßen. Dies schränke die „Mobilität über Gebühr ein“, sagte er auf der zweitägigen Messe P-Mobile in der Babelsberger Metropolishalle, die Stimming am Samstag eröffnete. Auf Nachfrage erklärte er, bereits jetzt gelte in großen Teilen Potsdams Tempo 30, sogar in innerstädtischen Erschließungsstraßen wie der Geschwister-Scholl- Straße. Weitere Einschränkungen seien nicht notwendig. Der Adressat dieser Kritik, Baudezernent Matthias Klipp (Bündnis ’90/Grüne), war entgegen der Ankündigung der Stadtverwaltung nicht erschienen. Bekanntlich war er es, der kürzlich angekündigt hatte, die Einführung von Tempo 30 auf fünf Straßen, darunter der Zeppelin-, der Großbeeren- und der Breiten Straße, prüfen zu wollen.

Wohl bedingt durch die Witterung entwickelte sich die Mobil-Messe zu einem nicht ganz so großen Publikumserfolg wie im letzten Jahr, als 10 500 Gäste gezählt wurden. An beiden Tagen seien insgesamt 8000 Besucher gekommen, sagte Messeleiter Enrico Schulze. Er sei dennoch zufrieden. Sein Vater, Messe-Geschäftsführer Michael Schulze kündigte an, dass die Reihe der Mobil-Messen im nächsten Jahr fortgesetzt werde.

IHK-Präsident Stimming beglückwünschte die „Familie Schulze“ als Betreiber der Messe, weil sie trotz wirtschaftlich angespannter Lage „bei der Stange geblieben“ sei. Bereits um 10 Uhr hatten sich am Samstag viele Interessierte eingefunden, an der Kasse bildete sich eine lange Menschenschlange. Das Foyer mit zahlreichen Oldtimern empfanden viele als wahre Augenweide. Unter anderem zeigte die „classic and friends GmbH“ aus Teltow einen Mercedes Benz 300 D, das Staatskarossen-Modell von Bundeskanzler Konrad Adenauer. Der schwarze Dreiliter-Schlitten mit Schaltgetriebe aus dem Jahre 1961 war „mit Standarte“ für 59 000 Euro käuflich zu erwerben.

Großen Raum nahmen die Zweiradfahrzeuge von den bulligen Einzelanfertigungen der „Chili Custom Motors GmbH“ in Falkensee über die erstmals gezeigte Kawasaki Z 1000 vom Potsdamer Motorrad-Shop Ahlers bis zum neuesten E-Bike aus dem „Radhaus“ in Rehbrücke ein. „Elektro-Fahrräder sind im Kommen“, sagt Radhaus-Mitarbeiter Ingmar Grzimek. Die Verkaufsstatistiken weisen nach oben, sagte er. Sein Kollege Oliver Rübe erklärte das aktuelle Modell Kalkhoff „Pro Connect S“: 21 Kilogramm leicht, 80 Kilometer Reichweite, bis 40 km/h schnell und 3000 Euro teuer. „Wir geben 15 Prozent Messe-Rabatt“. Das E-Fahrrad startet auf Knopfdruck und hat neben dem E-Antrieb alle Vorteile eines sportlichen Tourenrades. Es braucht jedoch wegen seiner über 25 km/h reichenden Geschwindigkeit eine Zulassung mit Nummernschild. Laut Grzimek seien 2009 fünfzehn Elektro-Fahrräder in der Rehbrücker Filiale verkauft worden – im Vergleich mit Zahlen aus Süddeutschland ein verhaltener Umsatz.

Bekannter machen will Frank Edel die Marke „Kia“. Über mangelnden Umsatz im Jahr 2009 kann sich sein Autohaus in der Ulmenstraße nicht beklagen. „Das vergangene Jahr war ein besonderes“, sagte Edel. Dank Abwrackprämie hätten allein 40 bis 50 Neuwagen des kleinen Picanto das Autohaus verlassen. Sparsamkeit bei Anschaffung und Verbrauch stehen bei Pkw-Käufern ganz oben. Hybridfahrzeuge wie „Insight“ von Honda und „Prius“ von Toyota sehen viele als Alternative zum herkömmlichen Benziner oder Diesel. Die Kombi-Modelle mit Elektro- und Benzinantrieb sind derzeit auf dem deutschen Automarkt konkurrenzlos. „Leider“, sagt ein Besucher, der vergeblich den VW-Messestand sucht.

Günter Schenke

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