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Landeshauptstadt: Stintzing-Andacht: Kapuste stellt öffentliche Auftritte von Zeitzeugen in Frage

In der kontroversen Debatte um die Andacht des ehemaligen Potsdamer Pfarrers Wilhelm Stintzing zum Gedenken an die Potsdamer Bombennacht vom 14. April 1945 hat sich gestern der CDU-Stadtverordnete Eberhard Kapuste mit einem Appell an die Öffentlichkeit gewandt.

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In der kontroversen Debatte um die Andacht des ehemaligen Potsdamer Pfarrers Wilhelm Stintzing zum Gedenken an die Potsdamer Bombennacht vom 14. April 1945 hat sich gestern der CDU-Stadtverordnete Eberhard Kapuste mit einem Appell an die Öffentlichkeit gewandt. Zeitzeugen der nationalsozialistischen und stalinistischen Ära sollten sich „je älter sie werden selbstkritisch fragen, ob sie wirklich noch öffentlich mit Botschaften auftreten müssen“, so Kapuste, der am vergangenen Samstag die Andacht Stintzings vor Ort in der „Versöhnungskapelle“ am Standort der Garnisonkirche verfolgt hatte. Diese „Anmerkung“ maße er sich als 70-Jähriger an, denn er habe „zu oft Situationen erlebt“, in denen die Zeitzeugen der Sache, die sie vertreten wollten, nicht gedient hätten. Kapuste warnte jedoch zugleich davor, „aus der Rede Stintzings ein Skandälchen zu machen“. Der langjährige Pfarrer Groß Glienickes sei „ein ehrenwerter Mann“.

Die Andacht des 93-jährigen Stintzing hatte für Aufregung gesorgt, da er den Aufstieg Hitlers ausführlich geschildert hatte. Dies habe er bewusst getan, um erklärlich zu machen, warum Hitler so viele Anhänger gewonnen hatte, sagte Stintzing später (PNN berichteten). Kapuste teilte dazu gestern mit, der ehemalige Pfarrer habe eine „honorige Rede“ gehalten, bei der er allerdings „bei etlichen Passagen ein unangenehmes Gefühl“ gehabt habe – „so wie es entsteht, wenn etwas gut gemeint ist, aber nicht gut rüber kommt“ und der Zuhörer „inständig hofft, der Redner möge bitte wieder aus dem von ihm selbst errichteten Gedanken-Wald herausfinden“. SCH

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