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Potsdams Flaniermeile. Die AG Innenstadt will noch mehr Kunden in die Brandenburger und die anliegenden Straßen locken – unter anderem mit kostenlosem Internet.

©  A. Klaer

Potsdamer Zentrum: Stöbern, Shoppen, Surfen

Mit mehreren Aktionen will die Arbeitsgemeinschaft Potsdamer Innenstadt Menschen in die City locken. Unter anderem soll es zu Weihnachten neue Innenstadt-Geschenkgutscheine geben.

Von Katharina Wiechers

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Mit mehreren neuen Projekten und Aktionen will die Arbeitsgemeinschaft Innenstadt noch mehr Kunden in das Potsdamer Zentrum und vor allem in die dort ansässigen Geschäfte locken. Der Verein, der rund 80 Händler, Dienstleister und Gastronomen vertritt, plant unter anderem kostenloses Internet für die ganze Innenstadt und eine spezielle Gutschein-Aktion. Ein Überblick über die anstehenden Vorhaben.

Schmuckstücke aus der Abstellkammer

Bereits am 19. September – einem Freitag – wird es eine sogenannte Händler-Fundus-Börse geben. Die Potsdamer Ladeninhaber sollen dafür in ihren Lagern und Abstellkammern nach ausrangierten, außergewöhnlichen und originellen Dekomaterialien, Werbetafeln oder Einrichtungsgegenständen stöbern und diese zum Verkauf anbieten. Die Idee dazu hatte AG-Innenstadt-Vorsitzender Wolfgang Cornelius, der einst zwei Parfümerien in der Brandenburger Straße betrieb. „Wir hatten früher im Geschäft zum Beispiel immer sogenannte Groß-Facticen stehen“, sagt er, also nachgebildete Parfümflaschen als Werbung für das Original, gefüllt mit einer gleichfarbigen Flüssigkeit. Immer wieder hätten Kunden Interesse an den riesigen Flakons gezeigt und wollten sie kaufen, erinnert sich Cornelius. Dinge wie diese, aber auch der ein oder andere Ladenhüter könnten bei der Fundus-Börse verkauft werden – bei schönem Wetter vor dem Laden. „Das Ganze sollte ein bisschen mit Humor gesehen werden“, sagt Cornelius. Geplant ist die Aktion am 19. September von 14 bis 19 Uhr – zeitgleich zum Musik-Flohmarkt, den Musik-Oehme am selben Tag vor dem Jägertor veranstaltet.

Shoppen mit Preußen-Talern

Noch vor Weihnachten will die Arbeitsgemeinschaft sogenannte Innenstadt-Gutscheine entwickeln. Diese sollen bei möglichst allen 200 bis 300 City-Händlern einzulösen und an mehreren zentralen Stellen – wie etwa der Touristeninformation – erhältlich sein. Der Wert der Gutscheine soll variabel sein, deshalb will die AG sogenannte Preußentaler im Wert von zehn Euro einführen.

Aus Sicht von Cornelius hat das Vorteile sowohl für den Schenker als auch den Empfänger: Ersterer kann genau so viele Taler kaufen, wie er verschenken möchte, und der Beschenkte kann die Zehn-Euro-Marken in verschiedenen Geschäften und zu unterschiedlichen Zeitpunkten ausgeben. Damit möglichst alle Händler mitmachen, soll das System auch für sie unkompliziert sein. Geplant ist, dass die Gewerbetreibenden sich bei der AG Innenstadt melden, wenn sie Taler verkauft haben, und ein Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft dann persönlich vorbeikommt und sie sozusagen ausbezahlt. „Es gibt eigentlich keinen Grund für die Händler, nicht mitzumachen“, meint Cornelius. Sein Ziel ist es, sowohl die Preußen-Taler als auch ihre Verpackung so zu gestalten, dass sie einen Wert an sich haben. „Wir hätten gern einen Bezug zur preußischen Geschichte.“ Womöglich werde die AG Innenstadt einen Wettbewerb zur Gestaltung der neuen Gutscheine veranstalten.

Kostenloses Surfen in der Brandenburger

Um die Innenstadt noch attraktiver zu machen, plant die Arbeitsgemeinschaft außerdem öffentlich zugängliches und kostenfreies Internet in der Brandenburger und den umliegenden Straßen. „Dann kann man wunderbar auf einer Bank oder im Café sitzen und zum Beispiel eine Mail verschicken“, meint AG-Chef Cornelius. Geplant seien vier oder fünf Hotspots in der Brandenburger Straße selbst und noch weitere jeweils in den Querstraßen – sodass auch einen Block weiter noch kostenloses Internet zur Verfügung steht. Gerade die Seitenstraßen seien der AG wichtig, sagte Cornelius, schließlich sei dort die Aufenthaltsqualität sehr hoch. Bislang habe sich die Arbeitsgemeinschaft davor gescheut, öffentlich zugängliches Internet anzubieten, sagte der Vereinsvorsitzende. Schließlich habe bislang der Anbieter von unverschlüsseltem Internet dafür gehaftet, was die Nutzer im Netz anstellten – Stichwort illegale Downloads. Doch nun plant die Bundesregierung, die sogenannte Störerhaftung aufzulockern. Wenn das Gesetz eingeführt werde, wolle die AG das Vorhaben weiter vorantreiben, versprach Cornelius. Er gehe aber davon aus, dass das Projekt erst im kommenden Jahr umgesetzt werde. Ganz neu ist die Idee allerdings nicht: Bereits seit April 2013 läuft in Potsdam ein Pilotprojekt, bei dem der Netzbetreiber Kabel Deutschland gemeinsam mit der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (Mabb) zehn Hotspots aufgestellt hat – diese decken einen Großteil der Innenstadt zwischen Luisenplatz und Bassinplatz ab. Eine halbe Stunde lang kann das Netzwerk mit dem Namen „30 Minuten kostenlos“ genutzt werden. Allerdings endet das Pilotprojekt, mit dem das Nutzerverhalten der Potsdamer erforscht werden soll, planmäßig im April 2015 – wie es dann weitergeht, ist laut Mabb derzeit unklar. Möglicherweise wird es dann durch das Hotspot-Netz der AG Innenstadt abgelöst.

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