Pech bremste El-Qalqili / Boron schon gesetzt Von Michael Meyer „So ein Pech!“ Kerstin El-Qalqili, Potsdams Ruder-Olympiasiegerin von 2000, war am Sonnabend in Köln beim DRV-Test für die Olympiamannschaft 2004 totunglücklich. „Ich habe mir kurz nach dem Start ein Stöckchen gefangen. Das heißt, ein Ästchen hat sich um meine Bootsflosse gelegt und mich dadurch regelrecht gebremst“, schilderte sie das Missgeschick, dass sie im wichtigen Einer-Rennen auf Final-Rang sechs zurückwarf. „Im Vorlauf und Halbfinale war ich schön und locker gefahren, so dass ich mir durchaus Platz drei zugetraut hatte – und dann das!“ Nun muss El-Qalqili Ende Mai auch bei einer zweiten Einer-Überprüfung auf dem Brandenburger Beetzsee ran, während die drei Erstplatzierten des Endlaufes – Katrin Rutschow-Stomporowski (RK am Wannsee Berlin), Peggy Waleska (Dresdner RC) und Kathrin Boron (Potsdamer RG) – davon ausgenommen sind. „Dieses Trio ist für mich für die weitere Saison gesetzt“, bestätigte Skull-Bundestrainerin Jutta Lau gestern nach den Rennen noch einmal. Und sprach hinsichtlich El-Qalqilis Endlauf ebenfalls von ärgerlichem Pech. „Sie hat“, meinte sie, „aber zu spät reklamiert, um das Rennen abzubrechen und zu wiederholen. Hätte sie es gleich getan, hätte man sicher noch etwas machen können.“ Kathrin Boron als Dritte kam für Lau „im Erwartungsbereich“ an und meinte selbst: „Diese Platzierung ist schon okay.“ Trotzdem wirkte die Ruder-Königin aus dem Potsdamer Seekrug alles andere als zufrieden. „Das bin ich auch nicht“, bestätigte sie, „weil ich mich über mein Zweier-Abschneiden ärgere.“ Als die Bundestrainerin gestern nämlich die deutschen Spitzen-Skullerinnen „zu einem Test ohne Konsequenzen in Paarungen, die ich noch nie probiert hatte“ in Doppelzweiern auf dem Fühlinger See schickte, wurde „Boroni“ gemeinsam mit Peggy Waleska nur Dritte hinter Manuela Lutze/Meike Evers (RC Magdeburg/Ratzeburger RC) sowie Britta Oppelt/Marita Scholz (Hellas-Titania Berlin/Ratzeburg). Zu wenig für die ehrgeizige Ausnahme-Ruderin, für die nach ihrem Comeback in Athen nur Olympia-Gold zählt und die für dieses Unternehmen noch nicht die richtige Zweier-Partnerin gefunden hat. Christiane Huth von der Potsdamer RG, die im Doppelzweier mit Kerstin El-Qalqili auf Rang 4 ruderte, hatte tags zuvor das B-Finale im Einer gewonnen und war so auf Rang 7 eingekommen. Von Jutta Lau erhielt sie dafür lobende Worte: „Christiane ist ein schönes Rennen gefahren. Sie hatte Pech, dass sie Lutze und Waleska in ihrem Halbfinale hatte und so den A-Endlauf verpasste“. Auch die jungen Seekrug-Skullerinnen Jeanine Hennicke als Sechste des B-Finals und Antje Dressler als Zweite des C-Finals hätten sich ordentlich verkauft, so die Bundestrainerin. „Mit dem Gesamtabschneiden des Nachwuchsbereichs können wir zufrieden sein. Das ist eine stabile Größe, da wächst einiges heran.“ Während Jörg Schulze in Abwesenheit der deutschen Leistungsspitze den Einer des B-Bereichs vor Stefan Schulze aus Pirna gewann, wurde seine PRG-Kameradin Daniela Reimer Dritte im Leichtgewichts-Einer hinter Claudia Blasberg (Dresdner RV) und Marie-Louise Dräger (ORC Rostock). „Dani ist kein schlechtes Rennen gefahren“, attestierte Jutta Lau auch Potsdams leichtester Skullerin.
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