Landeshauptstadt: Strafanzeige gegen OB-Kandidat

Bei der ersten Runde der Oberbürgermeisterwahl holte er als Kandidat für die Wählergruppe Die Andere überraschend vier Prozent der Stimmen, doch nun gerät der 27 Jahre alte Benjamin Bauer in einen heiklen Verdacht. „Wir werden gegen ihn Strafantrag wegen Sachbeschädigung eines Wahlaufstellers erstatten“, sagte gestern Karl-Heinz Kollhoff, CDU-Kreisgeschäftsführer, auf PNN-Anfrage. Die CDU erwarte von Bauer mindestens eine „Entschuldigung“, so Kollhoff weiter.

Anlass ist ein den PNN vorliegendes Schreiben der Potsdamer Polizei an die CDU aus dieser Woche über eine „von Amts wegen“ am 9. September gestellte Strafanzeige. Dabei geht es um die Sachbeschädigung eines Wahlaufstellers der christdemokratischen OB-Kandidatin Barbara Richstein. Als einer von zwei Tatverdächtigen wird von der Polizei Bauer genannt. Laut dem Schreiben seien am Donnerstag anderthalb Wochen vor dem Wahltermin durch eine Zeugin zwei Personen „festgestellt“ worden, „die gegen einen Plakataufsteller der CDU mit dem Wahlplakat der Kandidatin zur Oberbürgermeisterwahl sprangen“. Dadurch sei der Aufsteller „umgestürzt“ und dessen „Verankerung aus dem Boden gerissen“, so die Polizei. Neben Bauer wird ein weiterer 23-Jähriger als Verdächtiger genannt, eine Tatzeit wird nicht angegeben. Für weitere Auskünfte war gestern Nachmittag bei der Polizei niemand zu erreichen.

Benjamin Bauer selbst reagierte gegenüber den PNN gestern überrascht und bestritt den Vorwurf. Dieser sei aus „der Luft gegriffen“. „Mir ist nicht bewusst, dass ich etwas kaputt gemacht haben soll“, sagte Bauer. Von einer Anzeige gegen seine Person wisse er nichts. Sollte es diese geben, werde er sich einen Anwalt nehmen.

Bauer hatte sich in seinem Wahlkampf unter anderem für mehr Bürgerbeteiligung und Jugendkultur eingesetzt. Dafür wurde er mehrfach gelobt, selbst von politischen Gegnern.H. Kramer

H. Kramer