Landeshauptstadt: Straßenschwenk am Mercure
OB-Stadtspaziergang: Schlossteile-Ausstellung / Studentenheim-Sanierung / Stadtkanal-Weiterbau
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OB-Stadtspaziergang: Schlossteile-Ausstellung / Studentenheim-Sanierung / Stadtkanal-Weiterbau Von Günter Schenke Innenstadt – Im nächsten Frühjahr beginnt die Verlegung der Straße zwischen Langer Brücke und Breiter Straße am Hotel Mercure. Erich Jesse, Geschäftsführer des Sanierungsträgers Potsdam, informierte gestern vor Ort über die bevor stehenden Arbeiten. Anlass war ein turnusmäßiger „Stadtspaziergang“ von Oberbürgermeister Jann Jakobs mit verantwortlichen Mitarbeitern der Verwaltung durch die historische Stadtmitte. Die Arbeiten am Hotel Mercure sind notwendig, um das Baufeld für den Landtagsneubau freizulegen. Derzeit fließt der Verkehr quer durch den Grundstücksteil, auf dem einst der Zentralbau des Stadtschlosses stand. Die Arbeiten am Mercure kosten 1,5 Millionen Euro. Vorgesehen ist, die Terrasse und die Vorfahrtsrampe abzutragen und den Bau mittels einer vier Meter hohen Stützwand abzufangen. Damit wird Platz gewonnen, um die Straße zu verschwenken. Das Vorhaben sei mit dem Eigentümer, der Deutschen Interhotel Gesellschaft, vertraglich abgestimmt, informierte Jesse. Der Hoteleingang werde in Richtung Lustgarten verlegt und ein Treppenaufgang von der Breiten Straße aus geschaffen. Der Verkehr werde auf einer in jeder Richtung zweispurigen Straße direkt an der „Mercure-Mauer“ entlang führen. Mit der Stützwand könne laut Jakobs eine „neue Attraktion“ entstehen, wenn eine ansprechende Gestaltung gelinge. Die Straßenumverlegung stellt die Voraussetzung für den Neubau des Landtages mit historischer Schlossfassade dar. Dieses Vorhaben soll nach den derzeitigen Plänen bereits im Jahre 2010 abgeschlossen sein. Jakobs sprach sich dafür aus, in den Räumen des Alten Rathauses während der Bauphase ein Informationszentrum, das die „rote Kiste“ auf dem Alten Markt ablösen soll, einzurichten. Bereits ab Dezember gibt es hinter dem Kutschpferdestall am Neuen Markt einen Vorgeschmack auf die Schlossfassade. Die Projektgesellschaft Hasso Plattners, die Stiftung Schlösser und Gärten und die Stadt Potsdam wollen hier eine Dauerschau erhaltener Schlossteile zeigen. Wie Saskia Hüneke, Skulpturen-Kustodin der Stiftung, informierte, werden die sehr gewichtigen Schlossfragmente in Kürze mittels schwerem Gerät herantransportiert und aufgestellt. Es handele sich um den Fries von Gottlieb Heymüller „Apollon und die neun Musen“, die Eckfigur einer sitzenden Frau von Leonard Storch sowie um große Säulenteile und Pilaster. Gegenwärtig laufen hinter dem Kutschpferdestall Aufbauarbeiten der alten Schmiede, aus der zusammen mit der bereits wieder aufgebauten Manege eine Gaststätte entstehen soll. Für das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte wäre die Gastronomie ein Gewinn, betont dessen Leiter Gert Streidt. Leider verlaufe die Ausschreibung für die Gaststätte recht schleppend. Die Stadtspaziergänger aus dem Rathaus ließen sich außerdem gestern vom Studentenwerk über den Umbau und die Modernisierung der Studentenheime an der Breiten Straße informieren. Die exponierte Plattenbauzeile zwischen Spartakus-Club und Rechenzentrum werde laut Architekt Frank Groger bis zum Oktober 2006 für 3,8 Millionen Euro nach modernsten Gesichtspunkten saniert sein. Derzeit leer stehend, ziehen dann hier 145 Studierende ein. In den beiden vorgelagerten Pavillons gibt es dann wieder den früheren Studentenclub sowie ein sportmedizinisch ausgerichtetes Fitnesscenter. Wie die Leiterin des Studentenwerkes Karin Bänsch informierte, würden an der Breiten Straße nach weiteren Grundstückskäufen einmal bis zu 800 Studentenquartiere entstehen. Das sei ein willkommener Beitrag zur weitern Belebung der Innenstadt, betonte sie. Für den Weiterbau des Stadtkanals im nächsten Jahr gibt es trotz unsicherer Fördermittel einen Hoffnungsschimmer. „Wir müssen den Bau auch unter schwierigen finanziellen Bedingungen fortführen“, sagte der Oberbürgermeister. Derzeit stehe die Stadt mit Sponsoren im Kontakt, um den Teil zwischen Havel und ehemaliger Kellertorbrücke in Angriff zu nehmen. Darüber hinaus gehen die Bemühungen weiter, um Fördermittel einzuwerben.
Günter Schenke
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