Landeshauptstadt: Streetworker wollen vermitteln
Villa Wildwuchs: Unterstützung für Besetzer
Stand:
Babelsberg – Nach der Besetzung der Villa Wildwuchs am Wochenende bieten sich Potsdams Straßensozialarbeiter als Vermittler zwischen Jugendlichen und Stadtverwaltung an. „Wir sind bereit, Schritte zu konstruktiven Lösungen zu unterstützen“, sagte gestern Streetworker-Chefin Mirjam Kieser. Die Straßensozialarbeiter hatten die Villa bis Jahresbeginn selber als Hauptquartier genutzt.
Gleichzeitig äußerte Kieser Verständnis für die Aktion: Aus Sicht der Jugendlichen sei die Besetzung „nachvollziehbar“, nachdem im Kommunalwahlkampf seitens verschiedenster Parteien die Notwendigkeit der Erhaltung von soziokulturellen Einrichtungen in Potsdam popularisiert worden sei – jedoch am Ende ohne praktische Entscheidungen. „Diese Besetzung kann man insofern als Aufforderung verstehen, nunmehr Wahlversprechen auch einzuhalten“, sagte Kieser. Im Hinblick auf Erreichbarkeit, möglicher Lärmbelästigung und der Umgebung hätten die Besetzer „eine gute Wahl“ getroffen.
Unterdessen hat die Schlösserstiftung Informationen dementiert, dass ihr das Gelände gehöre, auf dem die Villa steht. „Uns ist egal, was da passiert“, sagte Stiftungssprecher Ulrich Henze auf Anfrage. Auch die Stadtverwaltung hat sich noch einmal positioniert. Es solle „zeitnahe“ Gespräche mit den jungen Besetzern geben, sagte Sprecherin Rita Haack. Allerdings wolle die Verwaltung kein Geld in das sanierungsbedürftige Gebäude „reinstecken“, dazu gäbe es auch „keine planungsrechtliche Grundlage“ für die Nutzung als Jugendhaus. Die Villa gehört dem Kommunalen Immobilien Service, der die Sanierungskosten im vergangenen Jahr mit 200 000 Euro beziffert hatte. HK
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: