Landeshauptstadt: Streit um Bodentausch in Golm
Standortmanager des Wissenschaftsparks kritisiert Bauverwaltung / Ausschuss für Umlegungsverfahren
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Golm - Die geplante Erweiterung des Wissenschaftsparks Golm wird zum Zankapfel zwischen Standortmanager Friedrich Winskowski und der Bauverwaltung. Grund dafür ist die von der Stadt vorgesehene Baulandumlegung im Bereich zwischen Bahndamm und der Straße Zum Großen Herzberg. Mit diesem Verfahren soll das Ackerland baureif gemacht werden. Die besonders ungünstig geschnittenen Grundstücke dort stehen einer geplanten Entwicklung als Gewerbe- und Wohnstandort im Wege.
Winskowski warnte am Dienstagabend im Bauausschuss davor, den Weg der Stadtverwaltung zu beschreiten. Eine Baulandumlegung führe zu „langwierigen juristischen Auseinandersetzungen“ mit den Grundstückseigentümern, mit denen die Stadt im Übrigen noch nicht einmal gesprochen habe, kritisierte Winskowski. Bereits jetzt gebe es an anderer Stelle in Golm Rechtsstreit. Der Standortmanager, der unter anderem für die Entwicklung und Vermarktung des Wissenschaftsparks zuständig ist, plädierte für eine freiwillige Bodenordnung der betroffenen Grundstückseigentümer.
Der Bauausschuss ließ sich jedoch von der Gegenargumentation von Stadtplanungschef Andreas Goetzmann überzeugen und stimmte dem Papier zu. Goetzmann hatte erklärt, vor einer behördlichen Bodenumlegung sei das freiwillige Verfahren laut Grund- und Baugesetz ohnehin zwingend vorgeschrieben. Jedoch führe es seiner Erfahrung nach nur sehr selten zum Erfolg. Diese Einschätzung bestätigte Wilk Mroß, der Vorsitzende des Bodenumlegungsausschusses. Auf dem betreffenden Gebiet gebe es über 20 verschiedene Eigentümer, einschließlich Erbengemeinschaften, die zum Teil über die ganze Welt verstreut seien. Wenn nur ein einziger während des freiwilligen Bodenumlegungsverfahrens aussteige, sei das ganze Prozedere umsonst gewesen und dabei seien dennoch enorme Kosten entstanden. Mroß kündigte an, zunächst mit allen Eigentümern zu sprechen und eine Bürgerversammlung in Golm durchzuführen. Dann würden die Chancen für ein freiwilliges Verfahren ausgelotet. Komme es nicht zustande, werde das Areal amtlich geordnet. Auch Peter Lehmann (CDU) gab einer freiwilligen Bodenumlegung keine Chance. Er verwies auf den Drewitzer Silbergraben, wo die Verwaltung zur Zufriedenheit aller Betroffenen den Boden neu geordnet habe. pee
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