Landeshauptstadt: Streit um die Gehälter im Klinikum
Verdi: Klinikum droht, Verhandlungen vorm Aus
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Innenstadt - Etwa 1200 betroffenen Angestellte des Potsdamer Klinikums stehen vor einem erneuten Arbeitskampf. Wie die Dienstleistungsgewerkschaft verdi gestern mitteilte, drohen die Tarifverhandlungen um die Gehälter des nichtärztlichen Personals Klinikum Ernst von Bergmann zu scheitern. Noch in dieser Woche tage die verdi-Tarifkommission, um über den Verhandlungsstand zu beraten. Dann soll auch entschieden werden, ob die Verhandlungen für beendet erklärt werden.
Seit mehr als einem Jahr verhandeln die Tarifparteien inzwischen, die Geschäftsführung habe jedoch noch kein verhandlungsfähiges Angebot unterbreitet, so Ivo Litschke von verdi gestern. Der Gewerkschafter erklärte weiter, „offenbar ist die weitere Zersplitterung des Klinikums schon beschlossene Sache, denn die Geschäftsführung war in den Verhandlungen nicht bereit, auf weitere Ausgründungen zu verzichten“. Wilhelm Kahle, Verhandlungsführer für das Klinikum, wollte sich zu den Vorwürfen gestern auf Anfrage nicht äußern. „Die Verhandlungen sind noch nicht gescheitert“, sagte er. Er gehe von einem weiteren Gespräch mit verdi aus, bevor sich die Tarifkommission der Gewerkschaft am kommenden Donnerstag mit dem Thema beschäftigt.
Seit August 2006, als einige kommunale Kliniken im Land Brandenburg, darunter Potsdam, sich von der bundeseinheitlichen Tarifbindung verabschiedeten, dauert der Tarifkampf. Gewerkschafter sagten damals, dies sei Tarifflucht. Anfang 2007 gab es zuletzt Warnstreiks der Beschäftigten am Klinikum. Bereits in den vergangenen Jahren sind an dem Krankenhaus einzelne Bereiche in neue Gesellschaften überführt worden. Die 300 Ärzte des Klinikums sind von den Arbeitskämpfen ausgenommen. Das Klinikum hatte Ende April 2007 eine Einigung mit der Ärztegewerkschaft Marburger Bund erzielt. Darin wurde ein Kompromiss gefunden, der erst in drei Jahren ausläuft. Die letzten Erfolge bei den Tarifverhandlungen des Marburger Bundes blieben somit ohne direkte Auswirkungen auf die Gehälter der Klinikums-Ärzte. jab
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