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Landeshauptstadt: Streit um Fundamente

Wanka: Sanierungsträger hat Abrissantrag gestellt

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Innenstadt - Das „Pingpong-Spiel“ der Schuldzuweisungen geht weiter: Am Rande der Ausstellungseröffnung „Spurensuche“ im Schaufenster der Fachhochschule am Donnerstagabend sagte Kulturministerin Johanna Wanka (CDU), dass die Abtragung der Fundamente des Stadtschlosses auf Verantwortung des Sanierungsträgers, also der Stadt Potsdam, erfolgt sei. „Ich habe mir die Unterlagen noch einmal angesehen“, so die Ministerin, „den Antrag auf vollständige Zerstörung des Bodendenkmals stellte der Sanierungsträger Anfang 2006.“

Sanierungsträger-Chef Erich Jesse wies die Angaben von Kulturministerin Wanka gestern auf PNN-Anfrage zurück. Der Sanierungsträger habe zwar einen Antrag auf komplette Beseitigung des Bodendenkmals am Alten Markt gestellt – dies sei aber nur eine Formalie: Es sei darum gegangen, mit nur einer Antragstellung zu wissen, was erhalten werden muss und was abgetragen werden darf. Es sei klar gewesen, dass Vorgaben gemacht würden – und anders lasse sich ein solcher Antrag nicht stellen. Jüngst hatten die Bürgerinitiativen „Verein Potsdamer Stadtschloss“ und „Mitteschön“ dagegen protestiert, dass auf der Nordseite des Alten Marktes alle Schloss-Fundamente zerstört werden.

Oberbürgermeister Jann Jakobs (CDU), der am Donnerstagabend nach Ministerin Wanka sprach, betonte, dass innerhalb seiner Behörde die Fachkräfte alles Nötige zum Schutze der Denkmäler eingeleitet hätten.

Dies bestätigte gestern teilweise auch der Sprecher des Kulturministeriums Holger Drews. Auf Drängen der Stadtarchäologin Gundula Christl und besonders des übergeordneten Landeskonservators sei von den ursprünglichen radikalen Plänen der Baufeldfreimachung abgesehen worden. MH/SCH

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