Landeshauptstadt: Streit um Glocken wird schärfer
Vor der für den heutigen Samstag angekündigten Präsentation der Glockenspende für das Fortunaportal am Landtagsneubau werden die Töne rauer. Parlamentspräsident Gunter Fritsch (SPD) erklärte am Freitag, Privatpersonen sollten dem Parlament nicht ihre Vorstellungen zur Gestaltung des Landtags aufdrängen.
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Vor der für den heutigen Samstag angekündigten Präsentation der Glockenspende für das Fortunaportal am Landtagsneubau werden die Töne rauer. Parlamentspräsident Gunter Fritsch (SPD) erklärte am Freitag, Privatpersonen sollten dem Parlament nicht ihre Vorstellungen zur Gestaltung des Landtags aufdrängen. „Dies hat wenig mit demokratischen Gepflogenheiten zu tun“, so Fritsch. Er bedauere, dass der Berliner Unternehmer Erik von Grawert-May keinen anderen Standort für seine zwei für 50 000 Euro bereits gegossenen Toleranzglocken akzeptiere. Bei seiner Ablehnung beruft sich Fritsch weiter auf den Landtagsbeschluss, ein funktionsfähiges Gebäude zu errichten und die Außenseite konsequent an dem Knobelsdorffschen Vorbild zu orientieren.
Auch der Landtagsarchitekt Peter Kulka lehnt das Glocken-Geschenk ab. Der Neubau werde durch zwei wesentliche Entscheidungen bestimmt: Einerseits werde die äußere Hülle in der Fassung von Knobelsdorff wiederhergestellt, andererseits entstehe ein modernes Parlament. Er warne bei allem Verständnis für bürgerliches Engagement vor einer Überfrachtung und der Gefahr der Geschichtsverfälschung, so Kulka. Wie berichtet will Grawert-May die beiden Glocken am heutigen Samstag ab 11 Uhr zusammen mit der Initiative „Mitteschön“ auf dem Alten Markt präsentieren. Neben der Bürgerinitiative hat sich die CDU für das Aufhängen der Glocken ausgesprochen. dapd/ HK
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