Landeshauptstadt: Streit um Pförtnerampeln
Bahnkundenverband kritisiert fehlende Alternativen
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Die Potsdamer Pförtnerampeln sorgen weiter für Streit: Nun hat sich der Regionalverband Potsdam-Mittelmark des Deutschen Bahnkundenverbandes (DBV) eingeschaltet. DBV-Chef Benjamin Karl erklärte, an der Sinnhaftigkeit dieser umweltorientieren Verkehrssteuerung gebe es aus seiner Sicht zwar keinen Zweifel. „Wir beklagen jedoch, dass der öffentliche Nahverkehr als Alternative völlig unzureichend ist und nicht als solche beworben wird“, sagte Karl den PNN. In diesem Sinne seien nahe gelegene Bahnhöfe und Park-and-Ride-Angebote besser zu kommunizieren. Ferner sei zu prüfen, abschnittsweise Busspuren einzurichten und die dort fahrenden Buslinien im Takt zu verdichten, so der DBV.
Bereits in der vergangenen Woche hatte die Stadtverwaltung angekündigt, in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Potsdam-Mittelmark mit einer neuen Mobilitätsagentur für Alternativen zum Auto zu werben – allerdings soll diese Stelle erst im nächstem Jahr arbeiten. Die seit vergangenem Frühjahr eingesetzten Pförtnerampeln an mehreren Einfallstraßen lassen bei erhöhten Schadstoffwerten in der Stadt deutlich weniger Verkehr passieren und produzieren damit Staus in den Umlandgemeinden.
Derweil regt sich in Groß Glienicke Widerstand gegen die Pläne der Verwaltung, möglicherweise auch eine Pförtnerampel in der Nedlitzer Straße einzurichten. In der nächsten Sitzung des Ortsbeirats am morgigen Dienstag steht ein Antrag auf der Tagesordnung, erst die Durchlässigkeit für den öffentlichen Nahverkehr sicherzustellen, bevor eine weitere Pförtnerampel eingerichtet wird. Antragssteller Winfried Sträter (Groß Glienicker Forum) sorgt sich, dass sonst die Bewohner von Neu Fahrland bis Groß Glienicke die Innenstadt selbst mit Bussen nicht mehr frei erreichen könnten: „Besonders im Berufs- und Schulbusverkehr würde es nicht hinnehmbare Zustände geben.“ HK
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