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Landeshauptstadt: Streit um Pläne für Schulsanierung

Humboldt-Gymnasium: Bildungsausschuss kritisiert fehlende Kommunikation und Flächenverkauf

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Für Streit im Bildungsausschuss sorgt der geplante Umbau des Humboldt-Gymnasiums in der Heinrich-Mann-Allee. Ausschussmitglieder kritisierten auf der Sitzung am Dienstagabend die schlechte Informationspolitik des Bauträgers, des Kommunalen Immobilienservice (KIS). So ist unklar, wie das Schulgelände des Humboldt-Gymnasiums nach dem Umbau aussehen soll. Auch Größe und Zuschnitt des künftigen Grundstücks sind bisher nicht bekannt. „Es ist sehr ärgerlich, dass uns keine Flächenpläne vorliegen“, sagte Stefan Wollenberg (Die Linke). Bis 2014 will der KIS im Auftrag der Stadt das Gymnasium sanieren.

Die zur Sitzung geladene Schulleiterin Carola Gnadt beklagte, die Schule werde nicht in die Planungen miteinbezogen. Seit Ende letzten Schuljahres sei die Schule nicht über den Stand der Planungen informiert worden. „Die Stadt hat einen gesellschaftlichen Auftrag zu erfüllen und wir erwarten, dass wir als Schule nicht betteln gehen müssen“, sagte Gnadt. Bisher gibt es auch keine Äußerungen des KIS, ob sich das Schulgelände um 4000 Quadratmeter verkleinern wird, wie Gnadt befürchtet. „Die Flächen sind ausreichend“, beschwichtigte Hansjörg Wapenhans vom KIS.

Seit 2003 sind gravierende Mängel am Humboldt-Gymnasium bekannt. Die Stadt hatte geplant, die Sanierung der drei Gymnasien „Einstein“, „Goethe“ und „Humboldt“ über eine öffentlich-private Partnerschaft (ÖPP) zu realisieren. Im März dieses Jahres hatte der Finanzausschuss dieses Vorhaben aus Kostengründen platzenlassen. Seitdem ist der KIS zuständig für die Sanierung. Der Beginn der Sanierungsmaßnahmen wird sich dadurch weiter verzögern. Der Baustart für das Humboldt-Gymnasium war bereits für Anfang des Jahres vorgesehen.

Aus Verfahrensgründen müssten jetzt die Planungen neu aufgerollt werden, erklärte Wapenhans. Neue Planer seien bereits ausgesucht worden und Verträge mit Architekten würden ausgehandelt. Deshalb habe es in der jüngsten Vergangenheit auch keinen Gesprächsbedarf mit der Schule gegeben. „Definitiv wird die Schule jetzt miteinbezogen.“

Streit gab es auch wegen der Pläne der Stadt, Flächen in unmittelbarer Nähe des Gymnasiums zu verkaufen, um Wohnraum und Gewerbeeinheiten zu schaffen. Forderungen, die Pläne zugunsten eines größeren Schulgeländes zu überdenken, lehnte Wapenhans ab: „Die Fläche wird abgegeben.“ Man beabsichtige nicht, das Thema wieder aufzunehmen. „Der Wohnungsbau kann nicht zu Lasten der Schüler gehen“, sagt Linke-Bildungsexperte Wollenberg. Die Stadtverordnete Ute Bankwitz vom Bürgerbündnis forderte den KIS auf, alle Zahlen über die voraussichtliche Einnahmen der Stadt durch den Verkauf des Geländes vorzulegen.

Grit Weirauch

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