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Landeshauptstadt: Streit um Schloss-Steine

Die Andere will klopfen / Stadt: Abriss nicht gewollt

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Der Erlös aus dem Verkauf der Stadtschloss-Steine soll nicht für die historische Fassade des Landtagsneubaus, sondern für Kita- und Schulsanierung eingesetzt werden. Dies beantragte die Fraktion Die Andere gestern in der Stadtverordnetenversammlung.

Die Schlossbefürworter-Initiative „Mitteschön“ hatte am vergangenen Wochenende angefangen, Stadtschlossaktien zu verkaufen und als symbolische Gegenleistung die Spender mit einem Originalstein belohnt. Antragsstellerin Irene Kirchner von Die Andere argumentierte aber, dass die Fundamentsteine der Stadt gehörten und damit die Stadtverordneten über den Bestimmungszweck aus dem Verkauf mitentscheiden dürften. Es handele sich bei den Steinen um Bauschutt, erklärte dagegen der Bündnisgrüne Peter Schüler. Die Initiative „Mitteschön“ gebe die Steine gegen eine Spende ab. Damit sei das Geld zweckgebunden. Es stehe aber der Fraktion Die Andere frei, sich ebenfalls zu bedienen und die Steine für ihre Zwecke zu veräußern, sagte Schüler: Es sei genug Schutt da. Wenn ihr Antrag scheitere, erklärte Sven Brödno von Die Andere, werde er bei Oberbürgermeister Jakobs um einen Termin bitten, an dem eine Steineklopf-Aktion zugunsten der Kitas und Schulen durchgeführt werden kann – und das wird Brödno nun wohl tun. Denn eine Mehrheit bekam sein Antrag nicht.

Unterdessen traf sich Sanierungsträger-Chef Erich Jesse gestern zeitlich parallel zur Stadtverordnetenversammlung mit Vertretern der Initiative „Mitteschön“. Diese hatten am Montag scharf kritisiert, dass am Alten Markt nun auch die Fundamente der Seitenflügel des Fortunaportals beseitigt würden. Für deren Wiederaufbau sammelt die Initiative Spenden. Jesse erklärte, der Sanierungsträger sei für den Fundament-Abriss nicht verantwortlich. Die Arbeiten beruhten auf einer denkmalrechtlichen Erlaubnis, die zwischen dem Finanzministerium als Bauherren und dem Kulturministerium als oberster Denkmalschutzbehörde ausgehandelt worden sei. Die Stadt habe sich für den weitestgehenden Erhalt der Fundamente eingesetzt. Tatsächlich erhalten werden sie jedoch nur auf rund einem Drittel der Fläche zum Mercure-Hotel hin. In Richtung Nikolaikirche ist bekanntlich die Tiefgarage geplant. NIK/SCH

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