Landeshauptstadt: Streit um Seniorenheim hält an
Das geplante Seniorenheim an der Neustädter Havelbucht sorgt für immer mehr Streit. Gestern haben sich die Potsdamer Grünen gegen Kritik von der TLG gewehrt.
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Das geplante Seniorenheim an der Neustädter Havelbucht sorgt für immer mehr Streit. Gestern haben sich die Potsdamer Grünen gegen Kritik von der TLG gewehrt. „Wir sind gegen Verfahren, bei denen es heißt, so und zwar jetzt gleich – oder gar nicht“, sagte gestern Grünen-Stadtverordnete Saskia Hüneke.
Sie reagierte damit auf Kritik des Investors „TLG Immobilien“, der das Heim für 12 Millionen Euro errichten lassen will. TLG-Sprecher Olaf Willuhn hatte sich am Sonntag beim Rathausreport der Fraktion Die Linken verärgert über das Engagement der Grünen gegen den Bau gezeigt. Hüneke erklärte gestern noch einmal ihre Sicht: „Zu schnelle Verfahren haben regelmäßig zu typischen Potsdamer Bausünden geführt.“ Deswegen sei ihre Partei beim Thema Seniorenzentrum maximal noch für ein „verkürztes Bebauungsplanverfahren“ statt dem von der TLG angestrebten schnelleren Prozedere über einen bloßen Bauantrag. Bei den Linken hatte Willuhn die Pläne für das Heim vorerst als nichtig erklärt, es müsse neu geplant werden. Gestern war er trotz Nachfrage über sein Büro nicht zu erreichen.
Nicht äußern konnte sich Willuhn so auch zum auffälligen Engagement gerade der Linken für den Bau: Der TLG-Sprecher selber war noch bei der vergangenen Kommunalwahl ein Kandidat der Linken im Innenstadt-Wahlkreis I. Erst in der vergangenen Stadtverordnetenversammlung hatte die Linke einen Antrag eingebracht, einen möglichen neuen Bürgertreff in Potsdam-West in dem neuen Heim einzurichten: Die TLG als Investor sei auf die Partei zugekommen. Dennoch sah Linke-Kreischef Günther Waschkuhn gestern auf Anfrage „keinen Interessenkonflikt“ für seine Partei in der engen Zusammenarbeit mit Olaf Willuhn. Dieser sei „nur“ Kandidat gewesen. Die Meinungsbildung für solche Projekte erfolge aber über die Fraktion, so Waschkuhn: „Zudem geht es hier um ein Infrastrukturprojekt, nicht um persönliche Renditeinteressen.“ H. Kramer
H. KramerD
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