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Landeshauptstadt: Streit um Verlängerung der Wetzlarer Straße

Der Streit über den Verlauf einer Straße könnte die Entwicklung der Brache am Bahnhof Rehbrücke zum Wohn- und Gewerbegebiet gefährden – und in der Folge womöglich auch Verzögerungen beim Neubaugebiet am Tramdepot an der Heinrich-Mann-Allee bedeuten. Die Stadt hatte vorgeschlagen, die Verlängerung der Straße nicht durch das geplante Neubaugebiet, sondern entlang der Bahnstrecke führen zu lassen – vor allem aus Lärmschutzgründen.

Von Katharina Wiechers

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Der Streit über den Verlauf einer Straße könnte die Entwicklung der Brache am Bahnhof Rehbrücke zum Wohn- und Gewerbegebiet gefährden – und in der Folge womöglich auch Verzögerungen beim Neubaugebiet am Tramdepot an der Heinrich-Mann-Allee bedeuten. Die Stadt hatte vorgeschlagen, die Verlängerung der Straße nicht durch das geplante Neubaugebiet, sondern entlang der Bahnstrecke führen zu lassen – vor allem aus Lärmschutzgründen. Dafür müssten aber rund 80 alte Eichen gefällt werden, was die Mehrheit der Mitglieder im Bauausschuss am Dienstagabend ablehnte. Nun sollen die Pläne erneut geprüft werden.

Auf dem Areal des ehemaligen Plattenwerks am Bahnhof Rehbrücke sind Wohnungen und Einzelhandel geplant. Außerdem soll dort der Tennisclub Rot-Weiß unterkommen, der seine Plätze derzeit am Tram-Depot an der Heinrich-Mann-Allee hat. Dort wiederum will die städtische Pro Potsdam 700 Wohnungen bauen. Um das Gelände am Bahnhof Rehbrücke zu erschließen, will die Stadt die Wetzlarer Straße verlängern und mit der Heinrich-Mann-Allee verbinden. Dafür soll der von Bäumen gesäumte Fußweg entlang der Gleise verschwinden.

Von vielen Bewohnern der Waldstadt werde dies aber abgelehnt, sagte Linke-Stadtverordneter Ralf Jäkel. Er schlug daher eine neue Variante für den Verlauf der Straße vor, nämlich zwischen Wohn- und Gewerbegebiet. So könnten die Bäume erhalten bleiben, sagte Jäkel. Die Mehrheit der Bauausschussmitglieder folgte dieser Argumentation – zumindest wurde ein Beschluss verschoben. Aus Sicht der Stadtverwaltung könnte dadurch das Projekt insgesamt gefährdet sein, weil der Zeitplan durcheinandergerate, sagte Stadtplanungschef Andreas Goetzmann. Schließlich sei die Stadt an Fristen gebunden. Außerdem sei der von der Linken vorgeschlagene Straßenverlauf verkehrstechnisch nicht machbar, sagte Goetzmann. Denn dann würde die Wetzlarer Straße an einer Stelle auf die Heinrich-Mann-Straße treffen, an der man keine Ampel aufstellen könnte.

Sollte das Projekt tatsächlich scheitern, hätte dies auch Folgen für das große Wohnungsbauprojekt am Tramdepot. Darauf verwies auch Wolfhard Kirsch, Stadtverordneter der Fraktion Bürgerbündnis. „Man muss abwägen, was Menschen und was Bäumen zuzumuten ist“, sagte er im Bauausschuss.Katharina Wiechers

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