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Landeshauptstadt: Streit um Villa Schöningen geht weiter

Nachbar besteht auf Baubeschränkung / Schubert: PDS-Kampagne gegen Baubeigeordnete

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Nachbar besteht auf Baubeschränkung / Schubert: PDS-Kampagne gegen Baubeigeordnete Berliner Vorstadt - Das Gezerre um die geplanten Bauvorhaben auf dem Areal der Villa Schöningen an der Berliner Straße geht weiter. Falls die Potsdamer Bauverwaltung die Bebauung mit fünf „Kavaliershäusern“ genehmige, werde auch er sich überlegen, sein Hinterlandgrundstück zu bebauen. Das kündigte gestern der Nachbar des Schöningen-Flurstücks 202 an, auf dem die Akanthus Grundstücksgesellschaft die fünf Zweigeschosser errichten will. Nachbar Manfred Lischewski erklärte, „was dem einen recht, ist dem anderen billig“. Wenn dem Akanthus-Vorstand und Eigentümer der Villa Schöningen, Dieter Graalfs, das Bauen in der zweiten Reihe erlaube, müsse es ihm auch gestattet sein. Lischewski glaubt, dass die Bebauung des Villenhinterlandes „einen Domino-Effekt“ auslösen könnte. Derzeit werde ein Nebengrundstück, die Schwanenallee 3, verkauft. Auch dort könne die Problematik der Hinterlandbebauung auftreten. Die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz erklärte gestern dazu, die Möglichkeiten einer Bebauung werde durch den noch von den Stadtverordneten zu beschließenden Bebauungsplan „Nördliche Berliner Vorstadt“ geregelt. Dieser lege Baufelder für die „Kavaliershäuser“ auf dem Flurstück 202 fest, nicht jedoch darüber hinaus – auch nicht für das Hinterland von Lischewski. „Wir begrenzen das Maß der Bebauung ganz streng“, so von Kuick-Frenz. Bezüglich einer für das Flurstück 202 eingetragenen Baubeschränkung zugunsten von Nachbar Lischewski kann die Baubeigeordnete indes nachweisen, dass es sich dabei nicht um das Verbot einer Wohnbebauung handelt. Lischewski bleibt dagegen bei seiner Rechtsauffassung, ohne seine Zustimmung könnten laut Grundbucheintrag die Wohnhäuser auf dem Nachbargrundstück nicht errichtet werden. Er kündigte die Beauftragung eines Grundbuch-Sachverständigen an. Die Sprecherin der Schlösserstiftung erklärte gestern auf Anfrage, die Stiftung habe der Bebauung des Villa Schöningen-Areals zugestimmt. Nach der Reduzierung der Zahl der geplanten Kavaliershäuser von sechs auf fünf seien „keine Sichten mehr betroffen“. Diese Zustimmung bezeichnete SPD-Fraktionschef Mike Schubert „als gewichtiges Argument“ für die Zustimmung zu dem Bauvorhaben – sollte sich auch die Unesco nicht ablehnend äußern. Seinem Linkspartei.PDS-Kollegen Hans-Jürgen Scharfenberg warf Schubert vor, die Beigeordnete Kuick-Frenz bewusst öffentlich zu demontieren. Scharfenberg hatte geäußert, es müsse die Frage gestellt werden, ob Kuick-Frenz nach einer „Reihe von Irrtümern noch tragbar“ sei. Der PDS gehe es darum, aus dem Streit „politisches Kapital“ zu schlagen, so Schubert. Zudem reihten sich die Äußerungen in eine seit mehreren Monaten laufende Kampagne der PDS gegen Kuick-Frenz ein. So werde versucht, Spekulationen über einen bevorstehenden Abwahlantrag zu verbreiten. Ein ruhiges Arbeiten sei für die Beigeordnete nicht möglich. Scharfenberg nannte Schuberts Äußerungen gestern „Spielerei“. Es falle auf, dass die SPD „schonend“ mit ihrer Beigeordneten umgehe. gb/SCH

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