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Gratwanderung. Die WBG 1903 will die Zuwegung zur Westkurve sperren.

© Klaer

Landeshauptstadt: Streit um Westkurve

Geplante Sanierung des Sportplatzes droht an Konflikt um Wegerecht zu scheitern

Stand:

Potsdam-West - Die für kommendes Jahr geplante Sanierung des Sportplatzes „Westkurve“ in der Hans-Sachs-Straße droht zu platzen. Die bislang einzige Zuwegung zum Fußballplatz soll gesperrt werden. Das kündigte Johann Grulich, Vorstand der Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaft 1903, gestern gegenüber den PNN an. Nur wenn die Stadt ein benachbartes Garagengrundstück an die Genossenschaft verkaufe, werde man das Wegerecht gewähren. Bislang habe der Kommunale Immobilienservice der Stadt (Kis) den Verkauf aber abgelehnt.

„Wenn uns die Stadt das Garagengrundstück nicht anbietet, dann machen wir zu“, sagte Grulich. Das habe er dem Kis mitgeteilt. Man werde eine Schranke installieren. Der Weg ist der einzige befahrbare Zugang zur Westkurve als auch zum Garagengrundstück. „Wir sind seit fünf Jahren in Verhandlungen.“ Jetzt habe er schlichtweg keine Lust mehr. „Wir waren nie gegen die Westkurve“, sagte Grulich. Man habe einen Basketballkorb gesponsert, außerdem Strom und Wasser für Feste zur Verfügung gestellt. Eine schnelle Einigung zwischen Genossenschaft und Stadt erwarte er nicht.

Die Genossenschaft wolle das Garagengrundstück kaufen, um mit den Pachteinnahmen der 48 Garagenbesitzer die anfallenden Betriebskosten der Zuwegung zur Westkurve zu decken. Ein von der Stadt unterbreitetes Angebot, 100 Euro jährlich für Betriebskosten zu tragen, sei bislang entgegen der Ankündigung der Stadt noch nicht verbessert worden. Entscheidend sei nun der Verkauf des benachbarten Garagengrundstücks.

Die Stadt wehrt sich indes gegen die Vorwürfe: Für den Verkauf zum Verkehrswert sei ein Ausschreibungsverfahren nötig. „Eine kostenlose Grundstücksübertragung ist nicht möglich“, hieß es. Man bemühe sich um eine einvernehmliche Lösung. „Sollte dies nicht gelingen, werden alle rechtlich und sachlich möglichen Alternativen erwogen.“ Sollte die Genossenschaft das Wegerecht verweigern, wäre der Ausbau des Platzes unmöglich – „auch zwei Schulen würden völlig ohne Sportplatz dastehen.“ Der alternative Bau einer Brücke über den angrenzenden Schafgraben sei zu teuer.

Für die Initiative Westkurve ist das eine bittere Enttäuschung, sagte ihr Sprecher Daniel Zeller. Seit fast fünf Jahren kämpfen die Freiwilligen für den Ausbau des Sportplatzes, „es wäre ein Treppenwitz, wenn es jetzt scheitern würde“, so Zeller. Man hoffe, dass sich die Konfliktpartner einigen. „Damit es im nächsten Jahr endlich losgeht.“ T obias Reichelt

T obias Reichelt

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