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Landeshauptstadt: Strom von oben

Eine neue Solaranlage auf dem Dach soll die Käthe-Kollwitz-Schule mit Energie versorgen

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Potsdam-West - Kostenloser Strom in der ganzen Schule – das soll an der Käthe-Kollwitz-Oberschule schon bald möglich sein. Eine neue Solaranlage auf dem Dach kann das Schulgebäude in der Clara-Zetkin-Straße womöglich schon sehr bald mit Strom versorgen. Die 42 Quadratmeter große Anlage wurde im Rahmen einer umfassenden Dachsanierung auf der Südseite der Schule angebracht. Am gestrigen Montag fand die Abnahme des frisch sanierten Dachs durch Schulleiter Werner Lindner statt.

„Das alte Dach war – wie die Schule selbst – bereits 130 Jahre alt“, so Lindner. „Es war also dringend eine Sanierung nötig.“ Wie Silke Kluge, Sachverständige für Schäden an Gebäuden der Firma Simon und Stuckart, erklärte, musste das gesamte Dach erneuert werden. Dabei wurden auf der Westseite historisch originalgetreue Schieferziegel verwendet, auf der Hofseite wurden hingegen sogenannte Bitumenschindeln verlegt, die man auch oft auf Gartenhäuschen findet. Vorher mussten in Teilen auch die Dachschalung sowie der Dachstuhl ausgetauscht werden, weil dieser von Holzfäule befallen war. „Dann wurde der Blitzschutz erneuert, die Schornsteine saniert und solche Sachen“, so Kluge. „Alles wurde natürlich mit der Denkmalschutzbehörde abgesprochen und auch abgenommen.“

Auf die neu entstandene Solaranlage ist Schulleiter Lindner besonders stolz. „Hauptsächlich hat die Anlage natürlich einen pädagogischen Zweck“, sagte er. „Die Schüler lernen etwas über Energieeffizienz und können selbst gesammelte Daten im Unterricht auswerten.“ Betreut wird die Solaranlage von Schülern der Arbeitsgemeinschaft „Energieteam“, die sich intensiv mit Klimaschutz und nachhaltigen Energien auseinandersetzen, wie Lindner sagte. Für ihr Engagement wurden sie bereits mehrfach mit dem Klimapreis der Stadt ausgezeichnet.

Bereits im Jahr 2001 brachte die Schule eine neun Quadratmeter große Solaranlage an der Hofseite des Daches an. Die Kosten von 20 000 D-Mark trug damals der Schul-Förderverein. Wie Lindner erzählte, werde der damit gewonnene Strom direkt in das Netz der Stadt eingespeist, was der Schule im Jahr etwa 500 Euro einbringt. „Wir verkaufen den Strom“, so der Schulleiter. „Die Einnahmen werden gespart und jetzt auch zur Finanzierung der Erweiterung genutzt.“ Wie Lindner sagte, konnten die Kosten von 21 000 Euro komplett aus den Ersparnissen gedeckt werden. Die neue Anlage auf der Südseite ist in ihrer Leistung sechsmal so stark wie die alte. Wie Lindner erklärte, diene sie hauptsächlich dazu, die Schule mit Strom zu versorgen. Alles, was darüber hinaus gewonnen werden könnte, soll wieder direkt in das Stromnetz der Stadt fließen und somit zusätzliches Geld einbringen. „Wir rechnen damit, dass wir unsere Einnahmen dadurch auf etwa 1500 Euro pro Jahr erhöhen“, sagte Lindner. Diese würden dann in schulinterne Projekte investiert werden. sku

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