Landeshauptstadt: Stromfressern auf der Spur
Stadt bietet kostenlose Energieverbrauchsberatung an
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In vielen Haushalten dürfte es in einem Zimmer eine Wandheizung geben, vor der in weniger als 40 Zentimetern Abstand eine Couch oder ein anderes Möbel steht. Wer sich im Winter gefragt hat, wieso gerade dieses Zimmer so schwer warm wird, dem kann Energieberaterin Gabriele Wilhelm nur sagen: „Tut mir leid, aber sie beheizen da ihre Möbel!“
Um Kosten und Energie zu sparen, können Potsdamer ab sofort kostenlos auf die Energieverbraucher-Beratung der Stadtverwaltung zurückgreifen. „Klimaschutz muss ja nicht nur heißen ‚Wie viel Photovoltaik-Anlagen kriegen wir noch aufs Dach?’, sondern kann auch im Kleinen anfangen“, sagte Umweltdezernentin Elona Müller (parteilos) gestern bei der Vorstellung des Angebots. Die Beratung ist aus dem im Herbst gestarteten Pilotprojekt „Klima schützen – Wohnen lernen“ hervorgegangen, bei dem die Energieberatung zunächst nur für Transferhaushalte angeboten wurde. Dabei hat sich gezeigt, dass die häufigste Ursache von überhöhtem Energieverbrauch im Nutzerverhalten begründet liegt: „Elektrische Geräte wie den Wasserkocher sollte man immer aus der Steckdose ziehen, da sie auch im ausgeschalteten Zustand ‚schleichenden Strom’ verbrauchen. Eine Steckdosenleiste mit einem An- und Aus-Schalter kann da hilfreich sein. Wenn man den Schalter umlegt, fließt wirklich kein Strom mehr“, so Wilhelm.
Wilhelm und Mike Lawrenz sind die beiden Energieverbrauchsberater, bei denen sich Interessierte entweder am Telefon aufklären lassen oder einen Hausbesuch vereinbaren können. Wer etwa wissen will, warum seine Heizkosten so hoch sind, kann seine Wohnung einem kostenlosen Energiecheck unterziehen lassen: Per Stromzähler wird der Verbrauch von Standby-Anzeigen oder anderen Geräten gemessen, nach den Energiegewohnheiten gefragt und auf eventuelle Energiefresser in der Wohnung hingewiesen. Dazu zählen auch die ganz klassischen Energie-Tipps, die oft nicht beachtet werden: Licht ausschalten, Stoßlüften statt Kipplüften, statt Dauerheizen lieber einen Pullover mehr drüberziehen.
Um das Klimabewusstsein zu fördern, verteilen die Berater kostenlose Energiepakete: Sie enthalten unter anderem vier Energiesparlampen, ein Kühlschrankthermometer, eine abschaltbare Steckdosenleiste und eine batterielose Taschenlampe, die per Handbetrieb funktioiert. Ebenfalls enthalten ist ein Dusch- Coach: Eine drehbare Sanduhr für fünf Minuten, die man per Saugnapf an der Badezimmerwand befestigen kann. Länger als fünf Minuten zu duschen gehört nämlich ebenfalls zu den Stromfressern. E. Wenk
Energieberatung unter (0331) 289 30 07 oder koordinierung-klimaschutz@rathaus.potsdam.de
E. Wenk
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