Sport: Strukturreform beschlossen

Kaum von Spannung, mehr von Harmonie war der 6. Ordentliche Verbandstag des Fußball-Landesverbandes am Sonnabend im Potsdamer Kongress-Hotel geprägt. Erwartungsgemäß wurde der seit der Gründung des größten Sportfachverbandes des Landes im Jahre 1990 amtierende Präsident Siegfried Kirschen wiedergewählt. In der geheimen Abstimmung votierten 139 Delegierte für den ehemaligen internationalen Schiedsrichter, 21 sprachen sich gegen den 67-Jährigen aus, auf dessen Vergangenheit als IM der DDR-Staatssicherheit vor der Wahl in einem Flugblatt noch einmal hingewiesen worden war. Einen Gegenkandidaten gab es diesmal nicht.

Aus Potsdamer Sicht erfreulich war die Wahl des Kreis-Vorsitzenden Havelland- Mitte, Hartmut Lenski, in das Präsidium des Verbandes, dem auch weiterhin der Brandenburger Fred Kreitlow als Vizepräsident angehört. Des weiteren bleibt die Potsdamerin Sabine Seidel Vorsitzende des Frauen- und Mädchenausschusses. Als einer der Mitarbeiter der Revisionsstelle erhielt Rainer Waibel das Vertrauen der Delegierten.

Auch zu inhaltlichen Fragen blieb die allgemein erwartete Konfrontation aus. Mit einer Strukturreform sollen die bestehenden 17 Fußballkreise auf acht bis zehn reduziert sowie die Spielklassen ab der Saison 2014/15 neugestaltet werden. Ein Dringlichkeitsantrag des Vereins Victoria Seelow warnte den Verband, die vorgesehenen Reformen von „oben“ nach „unten“ durchsetzen zu wollen. Auch Ministerpräsident Mathias Platzeck sowie DFB-Vertreter Horst R. Schmidt rieten eindringlich, die Vereine in den Prozess einzubinden und mitzunehmen.

Einzig die vorgesehene Veränderung des Wahlmodus bei den Schiedsrichtern konnte der Vorstand nicht durchsetzen. Es bleibt bei der Wahl der Schiedsrichtergremien durch die Referees selbst. Ein neugeschaffener Integrationspreis soll die gesellschaftspolitischen Aktivitäten des Verbandes unterstützen. Gefeiert wurde das 20-jährige Verbandsjubiläum mit Ehrenamtlern der ersten Stunde, darunter der frühere Potsdamer Bezirksvorsitzende Heiner Schülke (80), dem Partnerverband aus Westfalen sowie zwei Verbänden aus dem benachbarten Polen. D. W.