Von Michael Meyer: Student aus Bordeaux siegte in Rehbrücke
495 Teilnehmer beim Nuthetal-Crosslauf / Hoffnungen auf EM-Ticket und Ironman
Stand:
Julien Chirol sorgte am Samstag beim 22. Nuthetal-Crosslauf des Lauf- und Wandervereins (LWV) Potsdam/Nuthetal in Rehbrücke für den ersten ausländischen Sieg. Der 23-jährige Franzose, der daheim in Bordeaux Marketing studiert und derzeit in Berlin ein sechsmonatiges Praktikum absolviert, gewann die 8,5 Kilometer nach 29:52 Minuten. „Ich bin schon bei der Preußischen Meile in Potsdam mitgelaufen und habe dort von diesem Crosslauf hier gehört“, erzählte Chirol nach seinem souveränen Erfolg. „Die Strecke hier ist sehr schön, aber auch recht schwierig.“ Jürgen Götte vom ESV Lok Potsdam wurde Zweiter (30:26) vor dem Triathleten Kai Brücher vom Zeppelin-Team des OSC Potsdam (30:33).
Schnellste bei den Frauen war Ulrike Stiller vom gastgebenden LWV, die in 37:24 Minuten vor Vereinskameradin Kathrin Palm (38:22) und Anja Grothe- Kraft (LC Dosse Wittstock/38:32) gewann. „Das ist zwar meine Hausstrecke, aber ich habe hier heute zum ersten Mal gewonnen“, meinte die 45-jährige Angestellte der Gemeindeverwaltung Nuthetal.
Über 17 Kilometer gingen beide Siege nach Potsdam. Bei den Frauen verwies Grit Freiwald vom Zeppelin-Team nach 1:12:24 Stunden Antje Kyntschl (1:21:59) und Beatrice Zierold (beide Nuthetal/1:24:23) auf die Plätze. „Ich bin hier das erste Mal gelaufen und fand es sehr schön“, erzählte die 26-jährige Siegerin, die nach ihrem Mathe-Studium an der TH Berlin derzeit an ihrer Promotion schreibt, inzwischen in Potsdam lebt und mit dem Zeppelin-Team Vierte der 2. Triathlon-Bundesliga wurde. „Ich werde“, verriet sie, „im Winter weitere Crossläufe bestreiten, weil ich im nächsten Jahr einen großen Traum habe: Ich will in Frankfurt versuchen, mich möglichst für den Ironman Hawaii zu qualifizieren.“
Hagen Brosius hat nähere Ziele. Der 20-Jährige vom Potsdamer Laufclub will sich am 23. November in Darmstadt ein Ticket zu den Cross-Europameisterschaften Mitte Dezember in Brüssel erlaufen. „Dafür brauche ich viele Trainingskilometer, und deshalb bin ich heute die lange Strecke gerannt“, erklärte Brosius, der im vergangenen Jahr in Rehbrücke die 8,5 Kilometer gewann und diesmal auch auf dem langen Kanten der Konkurrenz keine Chance ließ. Die erste Runde lief er Seite an Seite mit dem Franzosen Chirol, dann einsam vorneweg. In 58:57 Minuten gewann er vor Jens Lehmann (Certudo USV Potsdam/1:04:57) und Olaf Böttge (LTC Berlin/1:06:4299).
Mit 495 Teilnehmern hatte der 22. Nuthetal-Crosslauf eine so große Resonanz wie noch nie. „Wir haben damit eine Schmerzgrenze erreicht und müssen sehen, wie wir das künftig bewältigen können“, gestand LWV-Chef Otto Graf – und konnte sich trotzdem über ein tolles Lauffest freuen. Dessen erste Sieger waren der elfjährige Fußballer Tom Betzien (Potsdamer Kickers/4:28 Minuten) über einen und der zwölfjährige Laurenz Pagel (Eintracht Stahnsdorf/12:57) über drei Kilometer gewesen. Pagel besucht seit zwei Monaten die Sportschule Cottbus. „Auf der Potsdamer Sportschule war kein Platz mehr für mich“, erzählte er.
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