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Landeshauptstadt: Studentenbuden statt Kasernen

Entwickler Onnen baut vier Gebäude mit Einzel- und Doppelappartements auf Garde-Ulanen-Areal

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Entwickler Onnen baut vier Gebäude mit Einzel- und Doppelappartements auf Garde-Ulanen-Areal Jägervorstadt - Die zivile Umwandlung der Garde-Ulanen-Kaserne wird um eine weitere Nutzungsfacette erweitert: Gegenwärtig entstehen am Brentanoweg auf einem 2500 Quadratmeter großen Grundstück die ersten zwei von insgesamt vier neuen Studenten-Wohnhäusern. In der Anlage können 72 Studenten in 24 Einzelappartements mit je 23 Quadratmetern und 24 Doppelappartements mit je 47 Quadratmetern Wohnungsgröße wohnen. Gestern stellten Erich Jesse, Prokurist des Entwicklungsträgers Bornstedter Feld und der Oldenburger Immobilienentwickler Dirk Onnen das Projekt vor Journalisten vor. Laut Onnen sind die ersten beiden Studentenhäuser „bereits verkauft“ und werden Ende dieses Jahres fertig gestellt sein, die beiden weiteren am 30. Juni 2006. Käufer der Einzelappartements zum Preis von 51000 Euro und Doppelappartements zu 98000 Euro seien Kapitalanleger und Eltern, „die wissen, dass ihr Kind in Potsdam studieren wird“, so Onnen. Potsdamer seien bislang nicht unter den Käufern. Die von Kapitalanlegern erworbenen Wohnungen werden laut Onnen ab 1. August vermietet und stünden den Studenten ab Januar 2006 zum Einzug zur Verfügung. Der Mietpreis für das Einzelappartement liege bei 212 Euro pro Monat, das für das Doppelappartement bei 409 Euro im Monat. Alle Studentenwohnungen werden den Angaben zufolge mit einer kleinen Einbauküche und modernem Internetanschluss ausgestattet. Die Gesamt-Investitionssumme belaufe sich nach Angaben des Immobilienentwicklers auf etwa 3,8 Millionen Euro. Onnen gab vor Ort Einblick in die der Investition zugrunde liegenden Überlegungen. Demnach habe Potsdam 18 000 bis 20000 Studenten, von denen aber nur 4000 auch in Potsdam wohnen. Das sei eine „absolute Katastrophe“. Wohnten mehr Studenten in Potsdam, wäre das ein Beitrag zur Kaufkraftstärkung und zur Belebung des Stadtbildes. Doch da Studenten immer effizienter und in kürzerer Zeit studieren müssten, hätten sie für längere Fahrzeiten von und nach Berlin kaum noch die Zeit. Die vier Einzelgebäude in der Jägervorstadt bezeichnete Onnen daher als eine „adäquate Antwort auf die Bedürfnislage“. Die „Mikrosituation vor Ort“ auf dem Areal der ehemaligen Garde-Ulanen-Kaserne bewertet Onnen als „herausragend für junge Menschen“. Die vier Studentengebäude werden in unmittelbarer Nähe zur Sportanlage gebaut, es sei nicht weit bis zur Fachhochschule und zum Oberstufenzentrum. Dort würden für ganz Ostdeutschland die Fotografen ausgebildet – mögliche Kunden für Onnens Projekt. Wie Erich Jesse vom Entwicklungsträger Bornstedter Feld erklärte, wird hier „ohne staatliche Zuschüsse gebaut“. Ein, wie Jesse sagt, „vernünftiger Grundstückspreis“ sei das einzige Entgegenkommen. Jesse zufolge habe der Entwicklungsträger das ehemalige Militärareal vor zehn Jahren erworben. Erste Ratschläge lauteten, „holt die Planierraupe“, erinnert sich Jesse: „Doch wir haben auch die Chance gesehen.“ Bislang hätten sich eine Bank, eine Biotechnologie- und eine Medizintechnikfirma, eine Schule und eine Druckerei angesiedelt, mit dem noch in Angriff zu nehmenden Projekt „Wohnen in historischen Stallanlagen“ werde der Komplex „zur schönsten Kaserne südlich des Nordpols“.

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