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Einst Soldatenkrankenhaus: Das ehemalige Garnison-Lazarett in der Schopenhauerstraße soll im kommenden Jahr saniert werden und Studenten oder Singles Wohnraum bieten. Im Neubau daneben entstehen Eigentumswohnungen.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Studentenwohnungen im Lazarett

Constructiv feierte Richtfest für Neubau in der Schopenhauerstraße und saniert zwei Denkmale

Von Peer Straube

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Innenstadt - Teuer und preiswert liegen manchmal dicht beieinander: In der Schopenhauerstraße 5-7 hat die Berliner Constructiv Baubetreuung GmbH am Freitag Richtfest für einen Neubau mit 22 Eigentumswohnungen gefeiert, die zum Preis von rund 3000 Euro pro Quadratmeter angeboten werden. Direkt nebenan will das Unternehmen ab Frühjahr etwas für den preiswerten Wohnungsmarkt tun. Zwei Mitte des 18. Jahrhunderts als Garnison-Lazarette errichtete denkmalgeschützte Häuser sollen saniert und zu Studenten- bzw. Singlewohnungen umgebaut werden.

Eigentlich hatte die Constructiv den Plan verfolgt, den gesamten Komplex inklusive Neubau zu Studentenwohnungen zu machen. Doch es habe sich kein Betreiber gefunden, sagte Constructiv-Geschäftsführer Alwin Urban gestern. Also habe man umgeplant und auf Eigentumswohnungen gesetzt. Doch inzwischen tendiere er, was die Altbauten angeht, doch wieder zu Studentenapartments, so Urban. Denn: „Fakt ist, es gibt zu wenig kleine Wohnungen in zentraler Lage.“ Außerdem sei der Bedarf gerade an Studentenwohnungen in der Stadt enorm. Allerdings müssten nicht zwingend nur Studenten dort einziehen, möglich sei auch eine Vermietung an Singles oder auch an Gastprofessoren der Universität oder der anderen Hochschulen. Wie hoch die Mieten sein werden, sei noch nicht entscheiden, sagte Urban. Die Baugenehmigung für Studentenwohnungen hat das Unternehmen jedenfalls bereits. Bleibt es bei der Entscheidung, soll im kommenden Frühjahr mit der Sanierung begonnen werden, die Fertigstellung ist für 2013 geplant. Insgesamt sollen 50 Ein- bis Dreibettappartments entstehen.

Die beiden Häuser stehen nunmehr seit fast zehn Jahren leer. Zuletzt hatte die Fachhochschule die Räume gemietet. Die Waisenhaus-Stiftung wollte dort ein Mehrgenerationenhaus einrichten, die Pläne scheiterten jedoch an der Finanzierung. Schließlich verkaufte die Stiftung die Grundstücke an die Constructiv, die rund vier Millionen Euro in Sanierung und Umbau stecken will. Annähernd die gleiche Summe investiert das Unternehmen auch in den Neubau. Er ruht auf 60 Bohrpfählen, weil das Grundstück auf einer Sumpfrinne liegt.

Mit dem Vermarktungsstand der Eigentumswohnungen im Neubau ist Urban zufrieden. 40 Prozent seien bereits verkauft oder verbindlich reserviert. Interesse zeigten sowohl Eigennutzer als auch Kapitalanleger. Nachfragen gebe es von Potsdamern und Berlinern, aber auch aus dem süddeutschen Raum, sagte Urban. Das Gebäude wird als Niedrigenergiehaus errichtet, die Heizkosten lägen um rund ein Drittel niedriger als im Altbau, erklärte Urban. Die Wohnungsgrößen liegen zwischen 31 und 132 Quadratmetern, im Erdgeschoss gibt es noch zwei Gewerbeeinheiten, eine davon sei bereits verkauft. Wer dort einzieht, entscheidet der Käufer, es gebe indes Interesse von Ärzten, die dort eine Praxis eröffnen wollten, sagte Urban.

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