Landeshauptstadt: Studienfach Nachbarschaft
Der interkulturelle Nachbarschaftstreff am Schlaatz hat für Anwohner bereits geöffnet
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Am Schlaatz - Eigentlich soll der interkulturelle Nachbarschaftstreff erst im April mit einer Party offiziell eröffnet werden. Doch den Schlaatzern steht das Haus im Milanhorst 9 schon offen – jeden Wochentag von 10 bis 16 Uhr und donnerstags bis 18 Uhr. Denn gestern übergab Jörn-Michael Westphal vom Wohnungsunternehmen „Pro Potsdam“ (ehemals Gewoba) den frisch sanierten Plattenbau Friedrich Reinsch vom Träger „Brandenburgischer Verein für Weltoffenheit und Menschenwürde“.
Bisher arbeitet Projektleiter Reinsch dort noch allein. Später sollen ihm zwei Mitarbeiterinnen im Treff helfen, der dann bis 22 Uhr geöffnet sein soll. „Wir wollen ein kreatives Feld schaffen, in dem die Bewohner lernen, Verantwortung zu übernehmen“, so Reinsch. Dazu steht diesen neben dem Gemeinschaftssaal bald auch ein Bastelraum, eine Küche und ein separates Frauenzimmer zur Verfügung. Doch noch sind die meisten der in Pastelltönen gestrichenen Räume leer. Nur im Besprechungszimmer stehen bereits Möbel – gesponsert vom Vermieter. Auch zur Sanierung des 300 Quadratmeter-Flachbaus hat „Pro Potsdam“ 50 000 Euro beigesteuert, die restlichen 115 000 Euro, die der Umbau kostete, zahlte das Land aus Fördergeldern. Wegen dieser sei das Wohnungsunternehmen 15 Jahre an das interkulturelle Projekt gebunden, so Geschäftsführer Westphal. Er glaubt, dass der Treff „hilfreich für den Standort“ sein werde. Schließlich wohnen laut Reinsch am Schlaatz Menschen aus 64 Nationen, jeder fünfte Schlaatzer ist nicht in Deutschland aufgewachsen. Künftig sollen Ehrenamtler in einer Nachbarschaftsakademie die Bewohner lehren, was trotz aller Unterschiede eine gute Nachbarschaft ausmacht, so Reinsch. Zudem beantwortet bereits jetzt ein Pro Potsdam-Mitarbeiter jeden Mittwoch Fragen rund ums Wohnen. Ein Sozialarbeiter wird ihn dabei unterstützen.
Geplant sind auch Hausaufgangspartys, gemeinsames Gärtnern und ein Sportprojekt mit Fußballer Enrico Röver vom SV–Babelsberg 03. Reinsch hofft, dass die Bewohner auch je nach ihren Bedürfnissen eigene Projekte entwickeln. just
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