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Homepage: Studierende fürchten Radikalkur Kritik vom AStA vor der Rektorwahl der Uni

Das Schlimmste, was der Universität Potsdam passieren könnte, ist aus der Sicht der Studierendenvertreter ein neuer Rektor mit dem Namen Oberhänsli. So zumindest sieht es Sören Becker vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Uni Potsdam.

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Das Schlimmste, was der Universität Potsdam passieren könnte, ist aus der Sicht der Studierendenvertreter ein neuer Rektor mit dem Namen Oberhänsli. So zumindest sieht es Sören Becker vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Uni Potsdam. Sollte Prof. Roland Erich Oberhänsli aus der Rektorwahl am Donnerstag als Sieger hervorgehen, so will er nach eigenen Worten für die Uni das Konzept „klein aber fein“ durchsetzen. „Diese Radikalkur, die Studienplätze um 7300 auf 10 000 zu begrenzen, würde viele treffen“, sagte der Studierendenvertreter gestern in Potsdam vor der Presse.

Prof. Oberhänsli, Mineraloge an der Uni Potsdam, wird sich zusammen mit Prof. Sabine Kunst (Uni Hannover) zur Wahl stellen. Die beiden weiteren Kandidaten – Prof. Ulrike Rockmann und Prof. Wilhelm Bürklin – wurden vom brandenburgischen Landeshochschulrat gestern nicht zur Wahl vorgeschlagen. Vor allem die männlichen Kandidaten hatten dem AStA Sorge bereitet. Denn der von den Studierenden an die Kandidaten verschickte Katalog mit 25 Fragen war von Oberhänsli und Bürklin erst gar nicht beantwortet worden. Entschuldigungen hatten zwar beide parat. „Doch zeigt dies, welche geringe Rolle die Studierendenschaft für die beiden spielt“, kritisierte Sahra Dornick vom AStA.

Die Studierenden haben eine klare Favoritin: Sabine Kunst. Sie hatte nicht nur bei einer Testwahl unter Studenten die meisten Stimmen erhalten. Die Vizepräsidentin für Lehre und Studium an der Uni Hannover komme den Vorstellungen des AStA am nächsten. So hatte sich die Kandidatin für eine Priorität der Lehre ausgesprochen und das Abitur als Maßstab für die Studierfähigkeit genannt. „Nur noch die besten Köpfe an die Uni zu holen , wie Prof. Oberhänsli es angekündigt hat, würde eine Abwertung der allgemeinen Hochschulreife bedeuten“, so Becker.

Bei dem für die Studierenden heiklen Thema Studiengebühren hatte eigentlich die ausgeschiedene Ulrike Rockmann den Studenten am nächsten gestanden. Bislang sah sie keine Grundlage für eine stärkere Beteiligung der Studierenden an den Bildungskosten. Immerhin befürchtet auch die Kandidatin Kunst, dass Gebühren zu einer starken sozialen Selektion führen könnten. Prof. Oberhänsli hingegen geht davon aus, dass die Gebühren ohnehin kommen: „Es geht nicht mehr um die Frage ob, sondern um das Wie.“ Die Gebühren müssten voll an die Uni fließen und sozialverträglich sein. Neben der Wahl des Rektors will der Senat der Uni am Donnerstag auch seine Position zu Studiengebühren erklären. „Ein politisch wichtiges Signal“, sagte Arne Karrasch, der zusammen mit Martin Bär als studentische Senatoren im Senat sitzt. Beide wollen sich gegen Gebühren aussprechen.

Der AStA hat schließlich am Wahlverfahren grundlegende Kritik. Es fehle an Transparenz, so sei nicht nachvollziehbar, welche Kandidaten der Landeshochschulrat dem Senat zur Wahl vorschlage. Und auch, dass von den elf Senatsmitglieder nur zwei Studenten sind, obwohl die Studierenden – über 17000 – die größte Statusgruppe an der Uni sind, versteht man beim AStA nicht. „Die Professoren dagegen haben mit sechs Sitzen die Mehrheit, ohne dass andere Statusgruppen ihre Entscheidung blockieren können“, kritisiert Matthias Wernicke vom AStA.

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