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Landeshauptstadt: Studierende halten Hörsaal der Universität Potsdam weiter besetzt

Räumung des Audimax angedroht

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Sanssouci - Die Situation spitzt sich zu. Nachdem seit Mittwoch rund 40 Studierende den größten Hörsaal der Universität Potsdam am Neuen Palais besetzt halten, steht nun die Zwangsräumung an. „Uns droht der Rausschmiss durch die Polizei“, bestätigt Lehramtsstudentin Susanne Eckler, die von Anfang an dabei ist. Aufgeben wollen sie dennoch nicht. „Wir bleiben! Unsere Proteste im Sommer haben nichts gebracht. Deshalb kämpfen wir weiter für bessere Studienbedingungen, kostenfreie und chancengleiche Bildungsmöglichkeiten an der Uni“, sagt Susanne Eckler kampfesmutig. Unterstützung erhalten die Protestierenden von Konstantin Bender vom bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Auf der Pressekonferenz am Sonntag sicherte er den Studierenden auch finanzielle Hilfen zu. Mittlerweile zählt die Protestbewegung rund 80 Studierende und die werden mit jeden Tag selbstsicherer: „Seit Mittwoch ist viel passiert. Wir haben uns gut organisiert und planen ein umfangreiches Informationsangebot für unsere Kommilitonen“, sagt Malte Clausen, der an der Uni Politik studiert. Geplant sind Workshops, öffentliche Diskussionen und kulturelle Veranstaltungen. Damit wollen die Protestierenden möglichst viele Studenten mobilisieren. „Sie sollen vorbeikommen und sich an der Besetzung beteiligen. So schnell geben wir nicht auf“, sagt Malte Clausen überzeugt. Dabei standen die Zeichen zunächst auf Versöhnung. Sogar Sabine Kunst, Präsidentin der Universität Potsdam, kam am Sonntag, um den Dialog mit den Studierenden zu suchen. Als sie ging, hinterließ sie viele offene Fragen. „Das Gespräch mit der Präsidentin war unehrlich. Viele Punkte blieben ungeklärt“, sagt Konstantin Bender. Dabei wünschen sich die Studenten einen Austausch gerade mit den Dozenten der Universität. „Wir würden uns freuen, wenn sich die Professoren mit uns solidarisieren und unseren Protest unterstützen“ sagt Susanne Eckler.

Spätestens heute könnte die Situation brenzlich werden. Denn ab 11 Uhr findet im Audimax die erste Lehrveranstaltung statt. „Die Studierenden sollen selbst entscheiden. Wenn sie die Vorlesung hören wollen, werden wir das akzeptieren. Alternativ bieten wir ihnen an mit uns ins Gespräch zu kommen“, sagt Malte Clausen. Der drohenden Räumung sieht er wie alle Studenten gelassen entgegen. Anja Priewe

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