Landeshauptstadt: Studio fordert Steuernachlass Abschaffung der Medienfonds ohne Folgen
Babelsberg - Die Studio Babelsberg AG rechnet nicht damit, dass die heute in Kraft tretende Abschaffung der Medienfonds einen Einfluss auf das Unternehmen hat. „Das hat für uns keine Folgen, weil wir aus den Medienfonds nicht profitiert haben“, sagte Carl Woebcken, Vorstandsvorsitzender von Studio Babelsberg.
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Babelsberg - Die Studio Babelsberg AG rechnet nicht damit, dass die heute in Kraft tretende Abschaffung der Medienfonds einen Einfluss auf das Unternehmen hat. „Das hat für uns keine Folgen, weil wir aus den Medienfonds nicht profitiert haben“, sagte Carl Woebcken, Vorstandsvorsitzender von Studio Babelsberg. Die Abschaffung der Medienfonds durch Finanzminister Hans Eichel sei nicht unbedingt effektiv. Dieses Schließen eines „Steuerverschiebungsloches“ treffe vor allem den kleinen Mann, so Woebcken. Denn in die Medienfonds, die auch als Steuersparmodelle bezeichnet werden, zahlten der Zahnarzt oder der Anwalt ein – ein Fonds entstehe daraus erst, wenn er mehr als 20 Anleger habe.
Die so genannten „Private Equities“, bei denen Einzelpersonen große Mengen Geld in die Produktion von Filmen investierten um Steuern zu sparen, seien von dem Eichel-Gesetz nicht betroffen, so Woebcken. Sie machten mit rund 800 Millionen Euro pro Jahr aber den weitaus größeren Teil an Steuergeldern aus, die in die Filmfinanzierung fließen.
Um die Lage der Filmproduzenten und Dienstleister zu verbessern – als letzteres versteht sich die Studio Babelsberg AG –, seien Steuererleichterungen nötig, sagte Woebcken. Er hoffe, dass in den Verhandlungsrunden von CDU und SPD auf Bundesebene beim Thema Steuerreform auch ein so genannter „tax break“ für die Filmindustrie thematisiert wird. „Denn die großen Produzenten aus den USA brauchen keine Förderung, sondern Kosteneinsparungen.“ Diese könnten erreicht werden, wenn es Steuererleichterungen auf die Export-Leistungen gäbe, die beispielsweise Studio Babelsberg als Dienstleister für ein US-Unternehmen erbringe. Dabei gingen keine Steuergelder verloren, so Woebcken. Es würden stattdessen mehr Steuereinnahmen generiert: „Werden 10 Millionen US-Dollar in der Region ausgegeben, bringt das 30 Millionen US-Dollar zusätzliche Umsätze“, so der Studio Babelsberg-Chef. SCH
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