
© ARC
Sport: Sturmlauf des letzten Herolds
Im Spätsommer 1990, einen Monat vor der offiziellen deutschen Wiedervereinigung, blies der letzte Potsdamer Herold noch einmal zum Sturm. Das Schlachtfeld war das Gradskistadion von Split.
Stand:
Im Spätsommer 1990, einen Monat vor der offiziellen deutschen Wiedervereinigung, blies der letzte Potsdamer Herold noch einmal zum Sturm. Das Schlachtfeld war das Gradskistadion von Split. Der Herold trug den Vornamen Jens-Peter und gewann das 1500-Meter-Finale bei der 15. Europameisterschaft. Trainiert wurde der Neuruppiner damals von Bernd Dießner, der 1955 selbst EM-Bronze über 5 000 Meter gewonnen hatte. Neben ihm holte die letzte Nationalmannschaft der Leichtathleten noch elfmal Gold, zwölfmal Silber und zehnmal Bronze – so jedenfall die unkommentierte Bilanz. In der offiziellen EM-Dokumentation des Deutschen Leichtathletikverbandes 1990 hieß es nach Split: „Die Mannschaft aus dem reichen Westen (7 Medaillen) fuhr eine magere Ernte ein, die aus dem armen Osten (34) eine üppige. (...) Der Sport ist künftig nicht mehr eine gesellschaftliche Hauptsache. In der DDR war er neben der Armee das Prachtstück " Unter einem Foto der ausmarschierenden ostdeutschen Sportler steht: „Der größte Teil der Sportler wird bei den Weltmeisterschaften 1991 in Tokio wieder zu sehen sein, dann unter dem deutschen Bundesadler.“ hg
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: