Sport: Suche nach Wegen aus der Bedrängnis
Am Sonntag spielt Handball-Zweitligist 1. VfL Potsdam in Schwerin – doch schon heute steht das Krisengespräch mit dem Team an
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Der Handball-Zweitligist 1.VfL Potsdam sucht heute Abend nach Wegen aus seiner anhaltend kritischen sportlichen Situation. Vereinschef Holger Rupprecht und Manager Jan Thiele sowie die beiden Trainer Alexander Haase und Matthias Lessig beratschlagen sich im Rahmen des Mannschaftstrainings mit den Spielern. „Wir haben zuletzt beim 34:35 gegen Aurich eine unheimlich große Chance vergeben, etwas für unser Selbstvertrauen zu tun. Nicht alle waren sich scheinbar der Bedeutung dieser Partie bewusst“, sagte Thiele gestern. „Ich bin mir sicher dass die Mannschaft leistungswillig ist, jedoch ihre Fähigkeiten derzeit nicht umsetzen kann. Zu ergründen, woran dies liegen könnte, ist ein Thema der Besprechung.“
Der Spielplan will es, dass sich die Potsdamer jetzt in unmittelbarer Abfolge mit den drei Vertretern Mecklenburg/Vorpommerns die Kräfte messen. Am kommenden Sonntag spielen sie beim SV Post Schwerin, in den Partien gegen den HC Empor Rostock (3. Dezember, 16 Uhr) und den Stralsunder HV (8. Dezember, 19.30 Uhr) haben sie Heimvorteil. Intern heißt es, dass nach Absolvierung dieser drei Partien klar sein dürfte, ob der Klassenverbleib für die Potsdamer ein realistisches Thema bleibt. Die Zwischenbilanz von aktuell 4:22 Punkten bedarf dringlich einer schnellen Aufbesserung.
Mit Blick auf die kommende Aufgabe in Schwerin werden Lars Melzer, Pawel Kaniowski und Christian Pahl im Bedarfsfall ihre konkreten Erfahrungen in die Spielvorbereitung einbringen können. Alle drei spielten zu unterschiedlichen Zeiten für den SV Post, der in diesem Jahr sein 40-jähriges Jubiläum als Standort für Leistungshandball begeht. Kaniowski stand bei den Schwerinern in deren Erstliga-Saison 2001/2002 unter Vertrag. Lars Melzer hatte in der Spielzeit 2003/2004 Anteil am neuerlichen Aufstieg des Vereins in die 1. Bundesliga, wechselte dann jedoch zu Concordia Delitzsch. Christian Pahl spielte im Jahr 2004 in der mecklenburgischen Landeshauptstadt an der Seite von Marco Stange, der heute zwischen den Pfosten des HC Empor Rostock steht. Zur Winterpause einer aus sportlicher und wirtschaftlicher Sicht desaströs verlaufenden Saison 2004/2005 in der 1. Bundesliga kehrte Pahl nach Potsdam zurück.
„Die Stimmung dort wird derzeit auch nicht sonderlich gut sein“, vermutet Christian Pahl, der an alter Wirkungsstätte wohl durchgängig im Tor stehen wird, weil Stefan Wagner für diese Partie noch gesperrt ist. Thomas Gantz
Thomas Gantz
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