Landeshauptstadt: Suchmaschine made in Potsdam
„Zu“ will das benutzerfreundliche Branchenverzeichnis im Internet werden
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„Zu“ will das benutzerfreundliche Branchenverzeichnis im Internet werden Die gezielte Suche nach Dienstleistungen und Konsumgütern via Internet soll schnell und einfach gehen. Das war der Vorsatz, mit dem der Potsdamer Wirtschaftsinformatiker Ingo Schirmer seine Suchmaschine „Zu“ Anfang des Jahres entwickelte. Im Unterschied zu den weltgrößten Gehirnen wie „Google“ oder „Yahoo“, deren Speicher man über Suchmasken anzapft, könne man bei ihm direkt auf die Verlinkung zugreifen, erklärt der Erfinder. So gebe man www. zu(Suchwort).de ein und spare ein paar Schritte. Also zum Beispiel zureisen.de oder zuhosen.de. 5000 solcher Domains – also Internetadressen – sind für die Schirmer Multimedia an einem Knotenpunkt auf der Datenautobahn in Frankfurt (Main) verankert. Dort steht der Schirmer-Server neben zig anderen Netzcomputern in einem riesigen Rechenzentrum. Für Wissensfragen sei die Maschine, die mit den Ergebnissen von unzähligen Suchrobotern gefüttert werde, nicht geeignet. „Ich möchte Branchenverzeichnisse in Buchform durch ein Internetangebot für jedermann ersetzen“, erläutert der Wirtschaftsinformatiker sein Ziel. Wie einfach die eigene Suchmaschine zu bedienen sei, teste er an seiner Mutter, gesteht der 44-Jährige, der seinen Internetkatalog nach der ersten Bekanntmachungsphase regionalisieren möchte. Für die Erweiterung gibt er sich ein bis anderthalb Jahre Zeit; dann erreiche man über die „Zustart.de“ in der Volltext-Suche bei Eingabe von Produkt und Postleitzahl beispielsweise den Schuster, den Bäcker aber auch den Tischler oder Handy-Händler gleich in seiner Nähe. Mit dem Verweis auf die Einzelhändler und Kleinunternehmer finanziere er das Projekt. Überhaupt trage sich „Zu“ mit so genannten Sponsered Links. Schon jetzt haben namhafte Firmen ihre „Knöpfe“ auf den Schirmer-Seiten platziert. Es seien rund 10000 solcher Links, über die Benutzer auf die einzelnen Firmen-Domains gelangen. Das habe gegenüber Branchenbüchern aus Papier große Vorteile, wirbt Ingo Schirmer. Im gedruckten Verzeichnis erfahre der Kunde nur Name, Anschrift und Telefonnummer des Produktanbieters. Im Internet hingegen eröffne sich die gesamte Produktpalette und man könne auch konkret nach einem Artikel suchen – „im Buch nicht.“ All diese Vorteile „erkaufe“ sich der Händler für einen Preis, der weit unter dem eines gedruckten Eintrags liege, verspricht der „Zu“-Entwickler. Dass seine Maschine die Suche auf dem Dienstleistungs- und Konsumgüter-Sektor erleichtert, scheint zuzutreffen. Immerhin zähle sein Superserver am Main bereits jetzt rund vier Millionen Zugriffe pro Monat.Nicola Klusemann
Nicola Klusemann
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