Die Raucher wenden sich ab, wenn sie in Restaurants, Cafés und Kneipen nicht mehr rauchen dürfen. Das beschreibt der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes, der ein Schreckensbild der Zustände malt. Was für eine Überraschung, dass Süchtige nicht mehr die Orte besuchen, an denen Sie Ihr Laster nicht ausleben können. Auch der leidenschaftliche Biertrinker würde wohl die Kneipe meiden, wenn es dort aufgrund einer neuen Regelung zum Schutz der Leber sein Bierchen nicht mehr zischen dürfte. Nun hat Monat zwei begonnen, in dem in öffentlichen Gebäuden nicht mehr geraucht werden darf – dafür füllen sich die Raucherinseln vor den Eingangstüren immer mehr. Was wirklich besser ist, mag keiner sagen. Das Verbot ist für Familien mit Kindern und Nichtraucher ein Segen, für Raucher ein Ärgernis. Nun mal weg von Kleinklein der eigenen Bedürfnisse hin zum Problem der Gastronomen. Für Hotels und Pensionen ist es eine weitere Reglementierung und in der Wirkung womöglich ähnlich einer Preiserhöhung – höhere Preise, weniger Kunden. Zurecht beschwert sich der Verband als Lobbyverein daher über den Umstand, dass alles teurer und komplizierter wird. Das fängt bei den Rundfunkgebühren an, die jeder Hotelier für jedes Zimmer mit Fernseher zahlen muss. egal, ob es belegt ist oder nicht – und hört beim Rauchverbot auf. Das Problem ist wohl nicht das Rauchen, sondern die deutsche Reglementierungssucht.
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