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Landeshauptstadt: Suchtprävention in Kitas

Vertrag zwischen Beratungsstellen und Stadt verlängert / Kinderprojekte dank halber Stelle mehr

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Babelsberg - Chill Out will sich im nächsten Jahr erstmals auch um Kita- und Grundschulkinder kümmern. Das sagte Chill Out-Chef Frank Prinz-Schubert, nachdem er gestern den neuen Vertrag mit der Stadt unterschrieben hatte. Die Arbeit des Suchtpräventionsprojekts Chill Out ist somit für das Jahr 2006 gesichert.

Chill Out freut sich zudem über eine halbe Personalstelle und entsprechenden 18 000 Euro mehr. Das Budget der Präventionsstelle in der Schulstraße erhöht sich 2006 so auf 96 000 Euro. Dank der zusätzlichen Mittel können die drei Mitarbeiter von Chill Out 27 Stunden in der Woche, statt der bisherigen 20 arbeiten, so Prinz-Schubert. Das ermögliche endlich auch die künftigen Projekte an Kitas und Schulen. Geplant sei, zunächst Fragebögen für Pädagogen zu erstellen, um erst einmal die Situation und Bedürfnisse der verschiedenen Kindergärten und Grundschulen herauszufinden. Die Ergebnisse will Prinz-Schubert dafür nutzen, um mit seinen Mitarbeitern die passenden Projekte zu entwickeln. Diese sollen laut Prinz-Schubert ein „Mix aus Neuem und Bewährtem“ werden. Die Details ständen jedoch noch nicht fest. Jugendamtsleiter Norbert Schweers betonte, dass es wichtig sei, Kinder zu erreichen, bevor sie überhaupt Erfahrungen mit Drogen sammeln. Denn bereits im Vorschulalter würden Grundsteine für das spätere Suchtverhalten gelegt: „Da gibt es schon mal Schokolade, um Probleme zu verdrängen“, so Schweers. Genau darum würde Chill Out auch großen Wert auf die Arbeit mit Eltern und Erziehern legen, so Prinz-Schubert. Ziel sei es zudem, den Kindern „neue Impulse“ zu geben, ihnen zu zeigen, das „Rauchen und Alkohol trinken nicht gleichbedeutend ist mit Erwachsensein“.

Dass die Stadt die Kinder-Projekte ermögliche sei „ein wichtiger Schritt“, so Prinz-Schubert von Chill Out – ebenso dass seiner Beratungsstelle seit dem Auszug der Aidshilfe Anfang November zwei Räume mehr zur Verfügung stehen. Dennoch sei er „nicht zufrieden“. Was Chill Out für die Zielgruppe der 0 bis 27-Jährigen tun könnte, sei nur „ein Tropfen auf dem heißen Stein“. Zudem erschwere die Präventionsarbeit, dass die Verträge mit der Stadt lediglich ein Jahr gelten, so Prinz-Schubert. Die Planungssicherheit für längerfristige Projekte fehle so. Ähnlich geht es der Suchtkranken-Beratungsstelle der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in der Berliner Straße, die mit Chill Out zusammen arbeitet und pro Jahr rund 500 Suchtkranke betreut. Auch sie erhielt für 2006 erneut einen befristeten Vertrag für die drei Mitarbeiter. Laut Sozialbeigeordnete Elona Müller seien länger laufende Verträge der Stadt Potsdam mit Sozialträgern bisher nicht möglich. In anderen Städten gebe es allerdings Verträge über drei und mehr Jahre, so Müller. just

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