Landeshauptstadt: Südtor soll 2006 öffnen
Zehn Langzeit-Arbeitslose haben in ABM Eingangsbereich der Döberitzer Heide gesäubert
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Fahrland - Der südliche Teil der Döberitzer Heide ist sauber. Gestern übergab ihn Potsdams Beigeordnete für Ordnung und Umwelt Elona Müller, an die Sielmannstiftung. Sechs Monate lang hatten zehn Langzeitarbeitslose den Eingangsbereich der Heide in Krampnitz von Müll befreit. Das sei ein wesentlicher Schritt zur Erschließung der Heide als Naherholungsgebiet auch für Potsdam und seine Besucher, sagte Müller.
Die Arbeitslosen waren im Rahmen des Programms „Verzahnung und Chancengleichheit“ in einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) beschäftigt worden: Rund 500 Kubikmeter Hausmüll, Totholz, Schrott, Militärmüll sammelten sie ein. Träger der Maßnahme war der Arbeits- und Ausbildungsförderungsverein Potsdam-Mittelmark e.V. (AAfV) aus Belzig, der in Potsdam ständig bis zu 120 Menschen in ABM betreue, so Geschäftsführer Bernd Schlegel. Die Kosten der Maßnahme belaufen sich auf 76 480 Euro, dazu steuerte die Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung Arbeitssuchender (Paga) 73 200 Euro bei. Die Beräumung soll 2006 möglichst fortgesetzt werden, stellte Elona Müller in Aussicht. Sie schätze die darin liegende Chance einer sinnvollen Tätigkeit für Langzeitarbeitslose hoch ein.
Aber auch der Fortschritt bei der Erschließung der Döberitzer Heide sei ihr wichtig. Der Geschäftsführer der Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide gGmbH, Lothar Lankow, hofft nun darauf, dass noch 2006 der Eingang endlich ganz geöffnet werden kann und die ersten Wandergruppen den kleinen Rundweg nutzen können. Der würde dann auf alten Wegen in einem Bogen über die Speckgrabenbrücke direkt zu den Fahrländer Neubaugebieten führen – um das spätere Kerngebiet der Naturlandschaft. Der frisch gesäuberte Eingangsbereich soll das „Südtor zur Döberitzer Heide werden und gehört zum Gesamtkonzept der Wegeführung durch die künftige Naturlandschaft. Während im Norden zwischen Dallgow-Döberitz und Priort bereits einige Kilometer beräumt wurden, fehle hier im Süden noch ein sicheres Wegesystem, erläuterte Lankow.
Die Sielmann-Stiftung will das Gebiet später durch einen Zaun sichern und zu einer Naturschutz- und Erlebniszone als Wildnisgebiet für große pflanzenfressende Wildtiere wie Wisente und Wildpferde entwickeln. Das gesamte Vorhaben soll in einem Zeitraum von etwa zehn Jahren umgesetzt werden, so Lankow. Die Döberitzer Heide war seit 1895 bis zum Abzug der russischen Truppen 1994 militärisch genutztes Gelände. Ein Denkmal am Hasenheidenberg bei Dallgow dokumentiert aber: Bereits im 18. Jahrhundert führte Friedrich der Große in der Döberitzer Heide 44 000 Mann in ein Manöver.
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