zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Süleyman K. bestreitet Raubvorwurf Staatsanwaltschaft: Teil der Bande gesteht

Berlin/ Potsdam – Nach mehreren Raubüberfällen auf Spielhallen in Berlin sitzt der 21-jährige Fußballprofi Süleyman K. vom Drittligisten SV Babelsberg 03 weiter in Untersuchungshaft.

Stand:

Berlin/ Potsdam – Nach mehreren Raubüberfällen auf Spielhallen in Berlin sitzt der 21-jährige Fußballprofi Süleyman K. vom Drittligisten SV Babelsberg 03 weiter in Untersuchungshaft. Der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, bezeichnete ihn gestern gegenüber Journalisten als mutmaßlichen „Kopf der Bande“. Die insgesamt sechs Männer seien brutal vorgegangen, hätten Hieb- und Stichwaffen eingesetzt und Casino-Gäste zusammengeschlagen. Einige hätten die Taten in Vernehmungen teilweise gestanden, sagte Steltner.

Die Tatverdächtigen im Alter von 17 bis 22 Jahren sollen seit Jahresbeginn mindestens acht Spielhallen in Moabit, Gesundbrunnen und Wedding überfallen haben. Die Kerngruppe soll einen Gesamtbetrag in fünfstelliger Höhe erbeutet haben. Sie hätten Spielautomaten mit einem sogenannten Kuhfuß aufgebrochen, dazu Mitarbeiter mit Schwertern, Säbeln und Macheten bedroht und auch Pfefferspray eingesetzt, heißt es von Ermittlern, die von einem äußerst brutalen Vorgehen der Gruppe sprechen. Zu der Bande soll auch der 20 Jahre alte Bruder des Fußballers K. gehören.

Inzwischen hat sich auch Babelsbergs Vereinpräsident Rainer Speer zu Wort gemeldet. Er sagte am Dienstagabend, er habe mit dem Anwalt des Spielers Kontakt aufgenommen und dabei erfahren, dass Süleyman K. die Vorwürfe abstreite. Der 21-Jährige habe behauptet, zufällig bei seinem Bruder Sedat gewesen zu sein, als dieser und weitere Tatverdächtige am Dienstagmorgen von der Polizei verhaftet wurden. Noch am Dienstag hatte der Anwalt, Alexander Pabst, gegenüber den PNN gesagt, sich zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern zu wollen.

Zu möglichen disziplinarischen Folgen für den Spieler wollte Speer zunächst nichts sagen. „Klar ist, dass sie sich in der Gesellschaft benehmen müssen. Ansonsten müssen sie mit den Konsequenzen leben“, sagte Speer. Solange die Justiz an dem Fall arbeite, gelte die Unschuldsvermutung, betonte er.

Laut Babelsberg-Trainer Dieter Demuth werden die Spieler von den Ermittlungen gegen ihren Teamkameraden kaum beeinflusst. „Die Mannschaft ist gefestigt genug, sodass uns so etwas nicht aus der Bahn wirft“, sagte Demuth am Rande des 4:1-Erfolgs der Babelsberger gegen Carl Zeiss Jena am Dienstagabend. Ähnlich hatte sich zuvor schon Mannschaftskapitän Marian Unger geäußert.

Unterdessen bestätigte der Vater der beiden verdächtigen Brüder der Zeitung „B.Z.“, dass Sedat K. bereits im Konflikt mit dem Gesetz gestanden habe, Süleyman jedoch nie. „Er verdient mit dem Fußball viel Geld, Überfälle hat er nicht nötig“, sagte der Vater dem Blatt zufolge.

In der Nacht zu Montag waren die Verdächtigen in Berlin-Gesundbrunnen festgenommen worden, nachdem sie laut Polizei ein Automatenspielcasino ausgeraubt hatten. dapd/ HK

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })